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Umfang noch unklar

Wegen Streaming-Steuer: Spotify erhöht Abo-Preise in Frankreich

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 11.03.2024

streaming spotify kulturpolitik

Wegen Streaming-Steuer: Spotify erhöht Abo-Preise in Frankreich

© Pew Nguyen

Nachdem Frankreich eine Steuer für Streaming-Dienste eingeführt hat, reagiert Spotify mit der Ankündigung, die Abo-Preise für französische Kunden zu erhöhen.

Die Steuer für Streaming-Dienste soll das 2020 gegründete "Centre National de la Musique" (CNM) finanzieren. Dieses unterstützt und fördert Künstler*innen in Frankreich.

Erste Schritte

Bereits im vergangenen Jahr drohte Spotify damit, den französischen Musikmarkt finanziell weniger zu unterstützen und den Fokus auf andere Länder zu legen.

Nach eigenen Angaben versuchte Spotify eine Erhöhung des Abo-Preises zu verhindern, indem sie das Sponsoring für zwei französische Festivals strich. Jetzt soll ein weiterer Schritt folgen.

Finanziell nicht stemmbar

Spotify ist der Überzeugung, dass das Unternehmen die neu eingeführte Steuer finanziell nicht bewältigen kann. In einer Mitteilung heißt es:

"Mit der Einführung dieser neuen Steuer muss Spotify etwa zwei Drittel jedes mit Musik erwirtschafteten Euros an die Rechteinhaber*innen und den französischen Staat abführen. Das ist eine enorme Summe, die ein nachhaltiges Geschäft nicht zulässt. Wie wir schon lange gesagt haben, können wir einfach keine zusätzlichen Steuern verkraften."

Sorge um Verteilung der Gelder

Spotify äußert ebenso Bedenken, dass die Steuer tatsächlich der Förderung von französischen Musiker*innen zugutekommt. Über Jahre hätte Spotify Künstler*innen in ganz Frankreich auch ohne das CNM unterstützt.

"Spotify hat sich in den letzten 15 Jahren mit Stolz für französische Künstler*innen eingesetzt. Wir haben nicht auf die Gründung der CNM im Jahr 2020 gewartet, um Künstler:innen dabei zu helfen, in Frankreich und außerhalb Frankreichs erfolgreich zu sein, das französische Repertoire zu fördern und den Tantiemenpool für französische Rechteinhaber:innen zu vergrößern."

Laut Spotify decken die Einnahmen durch die Steuer nicht einmal die Verwaltungskosten des CNM, weshalb der Streaminganbieter befürchtet, dass die notwendige Unterstützung der Künstler*innen ausbleibt.

"Tatsächlich wird diese Steuer etwa 15 Millionen Euro einbringen, während das Verwaltungsbudget des CNM (Bürokosten, Personal, Investitionen, Medienbeobachtung, Berufsausbildung usw.) bei 20,2 Millionen Euro liegt. Wir befürchten, dass möglicherweise weniger als die Hälfte des Gesamtbudgets von 146,9 Millionen Euro in die effektive Förderung der Musik fließen wird."

Keine genauen Preise

Spotify gab im entsprechenden Statement noch keine genaue Erhöhung bekannt. In den kommenden Wochen soll der genaue Betrag bekanntgegeben werden.

Allerdings hat Spotify bereits angekündigt, dass französische Nutzer*innen den höchsten Beitrag innerhalb der gesamten Europäischen Union zahlen werden müssen. 

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