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Streit um Streaming-Steuer

Das französische Centre National de la Musique weist Spotify-Kritik zurück

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 14.03.2024

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Das französische Centre National de la Musique weist Spotify-Kritik zurück

© Cottonbro Studio

Nachdem Frankreich eine Streaming-Steuer eingeführt hatte, gab Spotify bekannt seine Preise für User in Frankreich zu erhöhen. Das Centre National de la Musique veröffentlichte nun ein Statement, das dem Streaming-Dienst eine falsche Darstellung des Sachverhalts vorwirft.

In dem Statement betont das Centre National de la Musique (CNM), dass die Streaming-Steuer von 1,2 Prozent des Umsatzes der Musikplattformen eingeführt worden sei, um das CNM bei der Förderung von Artists und Musikunternehmen zu unterstützen. 

Spotify hatte zuvor Bedenken geäußert, dass die Streaming-Steuer tatsächlich für die Förderung französischer Kunstschaffende benutzt wird.

CNM widerspricht Spotify

Im Statement betont das CNM nun jedoch, dass im Gegensatz zu den Behauptungen Spotifys kein einziger Cent der Steuer für die Finanzierung des CNM verwendet wird.

Stattdessen würden die Einnahmen vollständig in finanzielle Hilfsprogramme investiert, die das CNM für Projekte von Artists und Musikunternehmen einsetze, um das Aufkommen, die Vielfalt und die internationale Entwicklung der französischen Musik zu unterstützen.

Weiter heißt es:

"Ohne diese Unterstützung gäbe es viele Aufnahmeprojekte und Musikvideos aller Musikrichtungen einfach nicht. In einer globalisierten und hart umkämpften Musikwirtschaft benötigen Unternehmen und Künstler die Unterstützung der öffentlichen Hand, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen."

Hoffnung auf zukünftige Unterstützung

Das CNM bedauert, dass Spotify in seinem Statement seine neue Preiserhöhung ausschließlich auf die Einführung der Streamingsteuer und somit auf ein System von Solidaritätsbeiträgen zur Förderung der musikalischen Vielfalt zurückführt.

Dennoch hofft das CNM nun auf Kooperation durch Spotify, um dem CNM "bei der Unterstützung von Artists und ihrem professionellen Umfeld zur Seite zu stehen". 

Weitere Folgen

Als Reaktion auf die Einführung der Streamingsteuer hatte Spotify im Dezember 2023 bereits angekündigt gehabt, sein Sponsoring für die zwei französischen Musikfestivals Les Francofolies de la Rochelle und Le Printemps de Bourges zu stoppen.

Nicht nur Spotify ist von der Einführung der Streaming-Steuer betroffen. Obwohl auch das in Paris ansässige Deezer sich bereits geäußert hat und negative Auswirkungen für unabhängige europäische Musikstreaming-Unternehmen befürchtet, haben bis auf Spotify noch keine weiteren Betroffenen  Preiserhöhungen oder andere Konsequenzen angekündigt.

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