No touching
Start-up geht mit Handytaschen gegen Smartphone-Nutzung auf Konzerten vor
© anna-m. weber via Pexels
Das Konzept von Yondr ist denkbar simpel: Konzertbesucher erhalten beim Einlass eine Tasche, in der sie ihr Smartphone einschließen müssen. Während des Konzertes bleibens die Taschen verschlossen, laute Telefonate, Foto- oder Videoaufnahmen sind damit nicht möglich. Nur in eigens dafür vorgesehenen Telefonbereichen können die Hüllen entsperrt werden.
Das Start-up scheint mit dieser Idee sogar einigermaßen gut anzukommen: Stars wie Alicia Keys und Guns and Roses verpflichteten Besucher auf ihren Konzerten bereites, die Yondr-Taschen zu verwenden.
Akute Probleme
Yondr reagiert mit seiner Erfindung auf ein inzwischen sehr großes Problem auf Live-Konzerten: Gäste, Musiker und Musikerinnen fühlen sich genervt von der Tendenz vieler Besucher, die Show auf ihren Telefonen zu fotografieren oder zu filmen. Wie eine aktuelle Studie jedoch zeigt, sind die genervten Besucher oft auch diejenigen, die auf einem Konzert ihr Handy herausholen – ein durchaus krasser Selbstwiderspruch.
69% der Studienteilnehmer befürworten Maßnahmen gegen die Smartphone-Nutzung auf Konzerten. Da jedoch vollständige Verbote nur für die Wenigsten in Frage kommen, scheinen Kompromisslösungen wie die von Yondr wohl am ehesten gangbare Alternative darzustellen.
Die Frage bleibt, wieso es eigentlich so schwer ist, das Smartphone auch aus freien Stücken einfach mal in der Tasche zu lassen, bleibt weiterhin unbeantwortet.
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