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Thomann stellt euch die 10 größten Stolpersteine von Linkshänder-Musiker/innen vor

News von Musikhaus Thomann
veröffentlicht am 10.02.2021 | Gesponserter Inhalt

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Thomann stellt euch die 10 größten Stolpersteine von Linkshänder-Musiker/innen vor

© NeONBRAND via Unsplash

Der t.blog klärt auf, mit welchen Hindernissen ein Linkshänder-Musiker in seinem Alltag konfrontiert wird. Mitleid ist hier nicht das Ziel, lediglich mehr Verständnis unter den Bandkollegen.

Linkshänder, die ein Instrument spielen, haben es nicht leicht. Die meisten von ihnen werden jedoch zustimmen, dass Musik (insbesondere der kreative Schaffensprozess) den Aufwand wert ist. Alles, was es braucht, ist ein bisschen Kreativität, Ausdauer und Optimismus. 

Weltstars machen es vor 

Viele Weltgrößen der Musik haben es getan, und zwar außerordentlich gut, wenn man an Namen wie Paul McCartney, Ringo Starr, David Bowie, Phil Collins, Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Bach, Beethoven und Mozart denkt.

Dieser Artikel soll kein Gejammer sein, sondern Leftys ein bisschen Solidarität entgegen bringen und sie bestärken. Vielleicht trägt er auch dazu bei, dass Rechtshänder-Musiker die Frustrationen und Probleme ihrer linkshändigen Band-Kollegen verstehen. Oder er stellt eine Diskussionsgrundlage, um Probleme gemeinsam zu lösen.

1. Spielen auf einer Rechtshänder-Gitarre

Manchmal hat ein Linkshänder keine andere Wahl als die Saiten einer Rechtshänder-Gitarre umzudrehen und das Instrument so zu spielen.

Diese Erfahrung machen die meisten Linkshänder an dem einen oder anderen Punkt, entweder aus finanziellen Gründen, weil es gerade kein anderes Instrument  gab oder einfach aus ästhetischen Vorlieben bei der Instrumentenwahl. Diese Wahl hat ihre Schwächen.

Stell dir Folgendes vor: Du fängst an zu spielen und unverzüglich verstellen sich Klang und Lautstärke, weil dein linker Arm gegen die Potis schrubbt, dein linker Ellenbogen stößt gegen das Kabel und bricht fast den Stecker ab, an die Tuning-Knöpfe kommst du nur schwer ran, weil alle sechs auf der Unterseite der Kopfplatte sind, die Saiten sind auch nicht in Tune, denn die Bridge ist falsch rum usw.

2. Rauf & und runter sind je nach Instrument vertauscht

Das gilt besonders für Linkshänder, wenn man Saiteninstrumente mit Tasteninstrumenten vergleicht. Das Gehirn kommt ein bisschen durcheinander, denn die Skala bei einem Klavier hinauf zu spielen bedeutet, sich nach rechts zu bewegen und die Skala bei einer Gitarre hoch zu spielen heißt, sich nach links zu bewegen.

Vielleicht ist das der Grund, warum es einigen Linkshänder-Gitarristen oder -Bassisten auf einem Keyboard schwerfällt, wenn das Instrument es erst später im Leben erlernen …

3. Ein Anflug von Begeisterung, dann Ernüchterung

Wie jeder Musiker bekommst du einen Begeisterungsansturm, sobald du ein Instrument siehst, das du unbedingt spielen willst. Diese Reaktion ist wohl vergleichbar mit der eines Hundes, der aufgeregt wird, wenn er einen Ball oder ein Gummispielzeug sieht.

Wir begegnen Instrumenten oft in unerwarteten Momenten, zum Beispiel wenn wir auf einer Party eine Gitarre (oder Geige) in einer Ecke des Raums auf ihrem Ständer schlummern sehen. Dein erster Gedanke: sie in die Hand nehmen und ein Stück spielen oder zumindest sehen, wie sie in der Hand liegt.

Für Linkshänder führen diese Momente sehr oft, beinahe immer, zu einer herben Enttäuschung, wenn sich herausstellt, dass das Instrument nur für Rechtshänder ist. Die Party ist vorbei, geh nach Hause und weine.

4. Unlogische Grifftabellen

Die durchschnittliche Rechtshänder-Person hat kaum Probleme, Grifftabellen zu verstehen, denn im Grunde genommen ist das, was du auf dem Papier siehst auch das, wenn du am Griffbrett runter und auf deine Greifhand (linke Hand) schaust.

Aber für einen Linkshänder ist eine Grifftabelle einfach unlogisch, denn wir sehen die tiefe E-Saite auf dem Papier da, wo die hohe E-Saite auf dem Griffbrett ist, wenn wir runtergucken.

Linkshänder-Grifftabellen existieren, aber eben viel seltener. Wenn ein Linkshänder vom Anfang seiner musikalischen Ausbildung an lernt, wie man eine Rechtshänder-Tabelle liest, geht das "geistige Umziehen der Saiten" in Fleisch und Blut über. Das wird normalerweise nur zum Problem, wenn die Person mit einer Linkshänder-Tabelle anfing.

5. It’s "all-right"

Es ist kein Geheimnis: Diese Welt ist … naja, auf Rechtshänder ausgelegt. Das gilt auch im Bereich Instrumente. Rechtshänder dürfen sich über eine größere Auswahl freuen, weil es eben einfach mehr Rechtshänder gibt und für diese und ihre produziert wird.

Unsere Leftys vergessen wir natürlich nicht und es ist uns ein Anliegen, dass wir unser Sortiment in diesem Bereich stets erweitern. Wenn ihr eine besondere Beratung benötigt, dann dürft ihr gerne durchrufen, e-mailen oder einfach vorbeikommen und testen. 

In unserem TreppendorferShop stehen Linkshändergitarren und weitere Instrumente für Linkshänder zum Antesten bereit, schaut doch mal rein!

6. Linkshändergeschmiere

Jeder Linkshänder wird wissen, was das ist, zumindest seit der Grundschule. Du schreibst mit einem Füller auf einem Blatt Papier und beim Weiterschreiben verschmiert deine Hand, was du gerade geschrieben hast.

Jetzt ist Tinte an deiner Hand und deinen Fingern, aber auch ein eleganter "Bewegungsunschärfe-Effekt" auf den Buchstaben und Wörtern, die du geschrieben hast. Das Gleiche gilt für Musiker, die Noten in ein Liniensystem oder Tabs mit der Hand schreiben. Bleistiftfarbe ist genauso ärgerlich …

7. Live spielen

Wenn du ein Saiteninstrument für Linkshänder spielst (Gitarre, Bass, Mandoline, Banjo, Ukulele etc.) und ein Live-Set planst, solltest du vielleicht überlegen, dich innerhalb der Band auf rechten Seite der Bühne zu positionieren (nennt sich auch "Stage right" oder "House left", je nach Blickrichtung).

Wenn du das nicht machst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass deine Kopfplatte mit der eines anderen Instruments zusammenstößt. Kopfplatten sind fragil und es ist nicht lustig, wenn sie brechen. Andererseits ist der Augenkontakt mit den anderen Bandmitglieder einfacher, wenn deine Kopfplatte zur Bühnenmitte zeigt. Keine einfache Entscheidung …

8. Mach deine eigenen Setups & Reparaturen

Nicht viele Gitarrentechniker sind Linkshänder oder es gewohnt,mit Linkshänder-Gitarren zu arbeiten. Sieh es mal so: Um festzustellen, ob sich eine Gitarre gut anfühlt (Spielbarkeit, Intonation etc.), musst du in der Lage sein, sie ein paar Minuten zu spielen und ihre Bespielbarkeit beurteilen.

Ein Linkshänder vertraut vielleicht nur einem Linkshändertechniker oder –Gitarrenbauer, um sein Instrument auf einem professionellen Level einzustellen oder zu reparieren – und diese Leute sind schwer zu finden und/oder kosten mehr. In der Regel wirst du daher lernen selbst Hand anzulegen. Mehr Arbeit für Linkshänder!

9. Linkshändige Drummer arbeiten härter

Wenn du Schlagzeug mi der Hi-Hat auf der rechten Seite des Kits spielst und/oder das Bassdrum-Pedal mit dem linken Fuß bedienst, brauchst du entweder dein eigenes Kit oder musst eine Menge umstellen, bevor es im Proberaum oder auf einer Bühne losgehen kann. Andererseits gibt das ordentlich Arm- und Rückenmuskulatur …

10. Reverse Headstocks

Alles, was wir Linkshänder tun können, wenn wir einen sehen, ist zusammenzucken und uns fragen: "Warum, warum, waruuuum?". Wir träumen davon, dass unsere Lieblingsbrands Linkshändermodelle bauen und dann bringen ein (Rechtshänder-)Ungetüm auf den Markt mit einer umgedrehten Kopfplatte. Ich vermute, dass jeder seinen eigenen ästhetischen Geschmack hat. Wir träumen weiter.

Wir hoffen, allen Linkshändern aus der Seele geredet zu haben. Und ein kleiner Aufruf an alle Rechtshänder: Nimm doch deinen Linkshänder-Bandkollegen am 13. August, dem internationalen Linkshändertag einmal in den Arm. Fröhliches Musizieren!

 

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