UKW-Radio in der Schweiz soll bis spätestens 2024 abgeschaltet werden

Der Empfang von Radioprogrammen mittels Ultrakurzwelle (UKW) soll in der Schweiz nur noch bis Ende 2024 möglich sein. Ab diesem Zeitpunkt wird der Radioempfang dann nur noch digital möglich sein.

Der Plan, den schweizerischen UKW-Rundfunk einzustellen, wurde von Bernard Maissen, dem Vizedirektor des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM), bei den SwissRadioDays in Zürich bekannt gegeben.

Der Grund für die geplante Abschaltung ist die stark gesunkene Nutzerzahl: Ende Juni 2019 nutzten nur noch 17 Prozent der Bevölkerung ausschließlich diesen Empfangsweg. Einzig im Auto ist die UKW-Nutzung aufgrund der verbauten Autoradios mit 56 Prozent noch immer prävalent – die immer stärkere Verbreitung von DAB+-Autoradios sorgt jedoch auch hier für eine Veränderung. 

Beschlossene Sache

Die Abschaltung des UKW-Rundfunks wurde bereits 2014 erstmals durch die Arbeitsgruppe Digitale Migration bekannt gegeben. 2015 wurde dieser Entscheidung durch die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und mehr als 80 Prozent der privaten Radiostationen zugestimmt, 2017 wurde der Abschaltung vom Bundesrat der notwendige rechtliche Rahmen gegeben. 

Maissen gibt an, dass die 2019 UKW-Funkkonzessionen bis 2024 verlängert werden sollen. Die Dauer könne aber auch verkürzt werden, wenn dies von der Radiobranche gewünscht werde. Randgebiete mit ungenügender DAB+-Versorgung sollen eventuell auch nach 2024 noch mit einzelnen UKW-Sendern befristet weiterbetrieben werden. 

Bei DAB+ handelt es sich um einen neuen Standard zur digitalen Radio-Übertragung, der jedoch im Unterschied zum Online-Angebot von Radiosendern keinerlei Internetverbindung voraussetzt.