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CISAC-Report für 2021 veröffentlicht

Verwertungsgesellschaften schütten weltweit wieder mehr an Urheber/innen aus – Coronazeit wirkt nach

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 25.11.2022

cisac verwertungsgesellschaften

Verwertungsgesellschaften schütten weltweit wieder mehr an Urheber/innen aus – Coronazeit wirkt nach

© Pixabay via Pexels

Der internationale Dachverband der Verwertungsgesellschaften CISAC hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2021 offengelegt. Demnach stieg die Höhe der an die Urheberinnen und Urheber ausgeschütteten erstmals nach der Pandemie wieder an, das Niveau von 2019 konnte jedoch noch nicht erreicht werden.

Die Branche erholt sich nur langsam von Corona – so liest sich zumindest der neue Jahresbericht des internationalen Zusammenschlusses der Verwertungsgesellschaften CISAC. Demnach sind die an die Kunstschaffenden aller Sparten ausgeschütteten Tantiemen der angegliederten Verwertungsgesellschaften um 5,8 Prozent auf 9,58 Milliarden Euro angestiegen. 

2019 beliefen sich die Gesamteinnahmen für Urheberinnen und Urheber noch auf 10,11 Milliarden Euro. Damit lagen die Einnahmen von Autor/innen aus dem Jahr 2021 weltweit immer noch 5,3 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019. In Deutschland war der Trend sogar gänzlich umgekehrt: So verzeichnete das Land 2021 negatives Wachstum von 1,3 Prozent im Vergleich zu 2020.

Einkunftseinbußen durch Lockdowns

In der Sparte Musik sehen die Zahlen etwas besser aus, gehen aber in dieselbe Richtung. Die Tantiemen für Songwriter/innen und Komponist/innen stiegen im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf 8,48 Milliarden Euro, blieben damit aber um 5,1 Prozent hinter dem Vorpandemieniveau.

Besonders hart trafen die Pandemie und die zahlreichen Lockdowns in vielen Ländern die Einnahmen durch Liveshows und andere öffentliche Auftritte. In diesem Bereich nahmen die Autor/innen insgesamt nur 0,2 Prozent mehr ein als im Jahr 2020, was einen Rückgang von 45,1 Prozent gegenüber den Tantiemen des Jahres 2019 bedeutet.

Digitalmarkt als Zugpferd der Entwicklung

Den größten Faktor für das Wachstum stellte der Digitalmarkt dar, der Urheber/innen im Segment Musik 2021 zum ersten Mal mehr als 3 Milliarden Euro einbrachte. Somit betrug das Wachstum durch Musik im Digitalbereich 27,5 Prozent gegenüber 2020 und 48,2 Prozent gegenüber 2019. Den größten Anteil am Digitalwachstum hatte erwartungsgemäß das (Audio-)Streaming.

Insgesamt nahmen Songwriter/innen und Komponist/innen 2021 weltweit immer noch am meisten Geld durch TV und Radio ein. Dennoch sanken die durch Rundfunk generierten Tantiemen aufgrund schwächerer Werberaten in manchen Märkten um 1,8 Prozent auf 3,19 Milliarden Euro.

Europa größter Markt vor Nordamerika

Deutschland stellte im vergangenen Jahr den fünftgrößten Musikmarkt dar und sammelte Lizenzeinnahmen in Höhe von 766 Millionen Euro ein, was einer Steigerung von 4 Prozent entspricht.

Im Vergleich der verschiedenen Weltregionen landete Europa erneut auf Platz 1, sowohl im Bezug auf eingenommene Tantiemen insgesamt, aber auch spezifisch im Bereich Musik. In dieser Sparte konnten die Verwertungsgesellschaften des Kontinents 4,33 Milliarden Euro generieren und somit um 10,4 Prozent wachsen. Auf der zweiten Position platzierte sich die Region Kanada/USA mit einem Wachstum von 4,6 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro im Segment Musik. 

Im Vergleich zu Europa und Nordamerika nahmen Verwertungsgesellschaften in Asien (1,47 Milliarden Euro), Lateinamerika (334 Millionen Euro) und Afrika (69,7 Millionen Euro) wesentlich weniger Lizenzgebühren ein, obwohl insbesondere in Asien der größte Teil der Weltbevölkerung lebt.

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