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Fitness und Spaß erhalten, Teil 2 von 2

Was Musikschaffende tun können, damit Musikmachen gesund bleibt

Tipps für Musiker und Bands von Frank Wilkens
veröffentlicht am 29.05.2019

gesundheit

Was Musikschaffende tun können, damit Musikmachen gesund bleibt

Musik ist gesund. Meistens. © Wendy Wei / Pexels

Wie sollten Musikerinnen und Musiker mit den branchentypischen Belastungen umgehen und was können sie sich Gutes tun?

Teil 1 verpasst? – Lies hier, wie du Erfolgsdruck, Stress oder Frust entgegenwirken kannst.

Eigentlich heißt es ja „Lachen ist gesund“, aber für die Musik trifft das ebenso zu. Und urspünglich soll dem Menschen mittels des Musikkonsums ja ein nicht unerhebliches Glücksgefühl vermittelt werden. Musikalische Darbietungen, ob auf der großen Festivalbühne oder bei Veranstaltungen des heimischen Gesangsvereins, der Zuhörer will unterhalten werden. Umso besser, wenn er oder sie am Ende rundum zufrieden das Event verlassen kann.

Doch was ist mit den Künstlerinnen und Künstlern, die sich oftmals Abend für Abend auf die Bühnen stellen und ihre Kunst ihrem (hoffentlich) zahlreichen Publikum präsentieren?

Das fängt beim allseits bekannten Lampenfieber an, darüber gibt es hier bei Backstage PRO bereits interessante Berichte. Aber auch andere psychische und vor allem auch physische Belastungen machen den Musikern oftmals schwer zu schaffen. Oder das eine zieht das andere nach sich, die Wechselwirkungen zwischen Physis und Psyche sind bereits in zahlreichen Studien nachzulesen.

Verantwortlichkeiten schaffen

„Sex, Drugs & Rock’n Roll“ lautet der oft zitierte Slogan, wenn es um das Leben auf Tournee geht. Ausschweifende Partys, Groupies und was sonst noch an derlei Klischees im Umlauf ist, das gehört mit Sicherheit nicht (oder vergleichsweise selten) zu einem harten Arbeitstag auf Tour. Nun gilt es bei der Sorge um die Gesundheit der Künstler nicht darum, Alkohol zu verteufeln und ein asketisches Leben vorzudiktieren. Dies ist oft der falsche Weg, auch wenn die Qualität und die Quantität des Konsums durchaus kontrolliert werden sollte.

Solche Dinge fallen zum Beispiel in den Aufgabenbereich eines Tourmanagers. Sollte die Band noch nicht in der Lage sein, einen Tourmanager zu verpflichten (das trifft wohl auf weit über 95% aller Bands zu), so sollte man diesen Posten intern besetzen. Es kann nie schaden, jemanden an Bord zu haben, der oder die einen guten Einfluss auf die Mitreisenden hat.

Vorausschauend und vorbeugend agieren

Was aber kann jeder Künstler für sich tun, um eine mehrwöchige Tournee schadlos zu überstehen? Die Entspannungsmethode nach Jacobsen hatte ich bereits im letzten Artikel vorgestellt. Aber da wären noch andere Therapiekonzepte zu erwähnen, die durchaus während einer Tour hilfreich sein könnten, ohne dass man auf die üblichen Verdächtigen aus dem Pharmaregal zurückgreifen muss.

Ein wichtiger Punkt ist eine gute Vorbereitung. Sicher ist es notwendig, das musikalische Programm bis ins kleinste Detail zu proben. Wochenlanges Verschanzen im Proberaum trainiert mit Sicherheit die Muskeln, die für das jeweilige Instrument eben trainiert werden müssen. Der Drummer einer Thrash-Metal Band legt Wert auf gute Beinarbeit, daher sollten die unteren Extremitäten fit sein. Bei Gitarristen sind es die Handgelenke und Finger, bei Violinisten die Schultern, diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Jeder Musiker dürfte diesbezüglich seine eigenen Erfahrungen gemacht haben, um ein oft mehr als zweistündiges Konzert zu spielen, bedarf es der individuellen Fitness und Gesundheit. Sollte eine gewisse Anfälligkeit beobachtet werden und es Bedenken hinsichtlich der kommenden Konzertreise gibt, sollte man je nach Vorerkrankungen natürlich einen Arzt aufsuchen und sich beraten lassen. Auch Heilpraktiker können mit nachhaltigen Produkten für Linderung oder Prophylaxe sorgen.

Mitverantwortung wahrnehmen

Aber auch während der Tour kann es vorkommen, dass der Körper akut dem Stress Tribut zahlt und eine Massage eine willkommene Abhilfe schafft. Mittlerweile haben sich diverse Massageunternehmen auf mobile Backstage-Massagen spezialisiert, die kurzfristig dafür sorgen, dass die Show am Abend stattfinden kann.

Jeder ist am Ende aber selbst für sich und seine Gesundheit verantwortlich, daher bleibt es im Grunde genommen jedem selbst überlassen, wie er mit sich umgeht. Doch wenn man mit einem Ensemble unterwegs ist, so hat man eben nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern steht auch in einer gewissen Mitverantwortung seinen Kollegen, den Veranstaltern und natürlich den zahlenden Fans gegenüber. Niemanden ist also geholfen, wenn der Künstler oder die Künstlerin das Musizieren „auf die leichte Schulter“ nimmt.

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