Zweiter Versuch: Deezer will durch die Fusion mit SPAC an die Börse

Nach einem gescheiterten Börsengang via IPO im Jahr 2015 will der französische Musikstreaming-Dienst Deezer durch die Fusion mit I2PO, einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC), erneut den Börsengang wagen.

Der Musikstreaming-Dienst Deezer plant für Ende Juli 2022 ein Börsen-Listing durch die Fusion mit der Special Purpose Acquisition Company I2PO. I2PO hat die Fusion mit Deezer bereits bestätigt. Der Streamingdienst soll an der Börse Euronext gehandelt werden; I2PO wird nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusion in Deezer umbenannt.

SPACs wie I2PO haben selbst kein operatives Geschäft, sind jedoch an der Börse gelistet. Ihr einziger Zweck ist es, anderen Unternehmen eine Börsennotierung ohne die vorherige Ausgabe von Aktien zu ermöglichen, also auf eine IPO im klassischen Sinne zu verzichten. 

Dass Deezer diesen Weg einschlägt, verwundert nicht: Das Unternehmen hatte bereits 2015 den Börsengang via IPO angestrebt, musste diesen jedoch wieder absagen, da die Investoren Zweifel an der Profitabilität des Unternehmens hegten. 

Große Konkurrenz

Obwohl Deezer einer der ersten Musikstreaming-Dienste war, ist er heute ein relativ kleiner Akteur auf dem Streaming-MarktI2PO Deezer als die "zweitgrößte unabhängige Musikstreaming-Plattform der Welt", da Konkurrenten wie Apple Music, Amazon Music oder Google Play sich im Besitz von großen Tech-Unternehmen befinden.

Doch steht Deezer deutlich im Schatten der größten unabhängigen Streaming-Plattform: Spotify. Während Deezer laut jüngsten Medlungen etwa 9,6 Millionen zahlende Abonnent/innen hat, liegt die Zahl der Premium-Abonnent/innen bei Spotify bei 180 Millionen.

Dennoch bleibt Deezer zuversichtlich: In einer Pressemitteilung zur Fusion mit I2PO gibt das Unternehmen an, bis 2025 profitabel sein zu wollen. Bisher konnte das Unternehmen noch keinen Gewinn vorweisen. Die angestrebte Bewertung von Deezer an der französischen Börse liegt derzeit bei 1,05 Milliarden Dollar.