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Fehlender Praxisbezug

Deutscher Musikrat fordert mehr Präsenzbetrieb für Musikhochschulen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.03.2021

coronakrise

Deutscher Musikrat fordert mehr Präsenzbetrieb für Musikhochschulen

© Dayne Topkin via Unsplash

Im April startet an den Hochschulen das dritte Semester seit Beginn der Pandemie. Bundesweit fehlt knapp 17.000 Studierenden in künstlerischen Studiengängen seit nun mehr als einem Jahr der Praxisbezug ihres Studiums.

Normalerweise gehören Auftritte und Projektarbeiten als fester Bestandteil zum Studium dazu. Während der Corona-Pandemie müssen die Studierenden darauf allerdings verzichten. Etwa 20% denken deshalb sogar über einen Abbruch nach.

Der Deutsche Musikrat und die Rektorenkonferenz der insgesamt 24 deutschen Musikhochschulen fordert das Landesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur daher auf, schrittweise wieder in den Präsenzbetrieb zurückzukehren.

Verantwortungsvolle Öffnungsstrategie

Ab April soll unter anderem durch Schnelltests mehr Sicherheit geboten und digitaler mit analogem Unterricht wieder mehr mit einander vereint werden. Dazu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates:

"Wenn jetzt nicht der Startschuss für eine verantwortungsvolle Öffnungsstrategie gesetzt wird, berauben wir nicht nur die junge Generation ihrer Bildungschancen, sondern riskieren auf viele Jahre hinaus einen gigantischen Aderlass der international hochgeschätzten Musikhochschullandschaft, die zur DNA unserer Kulturellen Vielfalt gehört."

Qualität des Studiums leidet 

Durch ein gut ausgearbeitetes Hygienekonzept und eine vergleichsweise geringe Anzahl an Studierenden war es an den Musikhochschulen im Dezember bis zuletzt möglich, trotz voranschreitender Pandemie einen verantwortungsvollen Präsenzbetrieb zu gewährleisten.

Mit Beginn des Sommersemesters soll daran wieder angeknüpft werden. Nur so ist es möglich, die Studierenden ausreichend auf eine Berufstätigkeit in der Kulturbranche vorzubereiten.

Laut Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann leide die Qualität der Lehrinhalte maßgeblich an der aktuellen Situation. Künstlerische Studiengänge lebten von analogen, realen Begegnungen, von Erfahrungen vor realem Publikum und Bühnenauftritten. Den Studierenden werde so ein wichtiger Teil ihres Studiums und somit auch ein Teil ihres Rechts auf Bildung geraubt.

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