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Kulturlandschaft in Gefahr

Die britische Nachtökonomie hat 86.000 Arbeitsplätze in der Pandemie eingebüßt

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 12.10.2021

coronakrise

Die britische Nachtökonomie hat 86.000 Arbeitsplätze in der Pandemie eingebüßt

© mali maeder via Pexels

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der kulturelle Sektor der britischen Nachtökonomie während der Corona-Pandemie ungefähr 86.000 Arbeitsplätze eingebüßt hat – und das, obwohl der Sektor bisher von stetigem Wachstum geprägt war.

Wie neue Forschungsergebnisse der britischen Night Time Industries Association (NTIA) zeigen, sorgte die Corona-Pandemie im Vereinigten Königreich für den Verlust von insgesamt rund 393.000 Arbeitsplätzen in der britischen Nachtökonomie – also in u.a. in der Gastronomie, in Clubs, Bars oder kulturell ausgerichteten Spielstätten. 

Kultureller Sektor stark betroffen

In eben diesem kulturellen Sektor verzeichnet die NTIA alleine den Verlust von rund 86.000 Arbeitsplätzen – ein bitteres Ergebnis, da dieser Sektor davor ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen konnte. 

So verzeichnete der kulturelle Bereich der britischen Nachtökonomie im Jahr 2019 mit 425.000 neuen Anstellungen einen Rekordwert. Die Prognose eines zukünftigen Wachstums von neun Prozent bis 2024 wurde durch Corona jedoch vorerst vollkommen verunmöglicht.

Forderungen werden laut

Um eine möglichst schnelle Rückkehr zur Normalität zu gewährleisten – und somit den geschädigten Branchen zu helfen –, hat die britische Regierung in den vergangenen Monaten u.a. die Möglichkeit eines sogenannten "vaccine passport" (ein Nachweis nach dem 3G-Prinzip) für die Nachtökonomie in Betracht gezogen.

Diese Pläne wurden nun jedoch verworfen – zum Glück für den kulturellen Sektor, wenn es nach Michael Kill, CEO der NTIA, geht: Dieser hatte bereits während der Diskussion um den "vaccine passport" bemerkt, dass dieser der stark geschwächten Industrie nur weiter geschadet hätte. 

Stattdessen verlangt die NTIA nun, dass der auf 12,5 Prozent reduzierte Mehrwertsteuersatz für Gastgewerbebetriebe verlängert wird. Außerdem sollen keine zusätzlichen Steuern auf Alkohol erhoben werden, um so die Nachtwirtschaft nach einer langen Durststrecke wieder zu stärken. 

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