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Nicht nur für Schlagzeuger!

Diese bewährten Übungen helfen dir, dein Rhythmusgefühl zu verbessern

Tipps für Musiker und Bands von Manu Holmer
veröffentlicht am 02.12.2022

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Diese bewährten Übungen helfen dir, dein Rhythmusgefühl zu verbessern

Ein gutes Rhythmusgefühl ist nicht nur für Schlagzeuger wichtig. © Josh Sorensen via pexels.com

Am Rhythmus führt in der Musik kein Weg vorbei. Rhythmus stellt ein unverzichtbares Fundament für das Ausleben deiner musikalischen Ideen dar. Wir stellen Übungen zur Verbesserungs deines Rhythmusgefühls vor, denn von einem verlässlichen Taktgefühl profitierst du vom ersten Ton an.

So wichtig ein gutes Timing jedoch ist, so oft wird es auch vernachlässigt. Als Schlagzeugerin höre ich es immer wieder: "Aber Manu, dafür haben wir doch dich!"

Nein, denn rhythmische Spielsicherheit ist für jeden Musikschaffenden relevant. Wie du dein Taktgefühl auch in kleinen Schritten verbessern kannst, das zeigen dir die folgenden drei Übungen. 

Gamification der Rhythmik 

Rhythmusübungen wirken auf den ersten Blick oft trocken wie altes Brot: 

Taktangabe? Notenwerte? Pausen? Check. 

Aber so richtig Stimmung kommt beim Üben nicht auf. Die gute Nachricht: Das kannst du ändern.

Gamification ist unser Stichwort:

  • Lege dir einen deiner Lieblingssongs aufs Ohr und bewege dich im Takt dazu. Du tanzt nicht gerne? Tippe den Puls auf deinen Oberschenkeln oder dirigiere die Band mit ausladenden Bewegungen mit. 
  • Spiele Luftschlagzeug zum Song. Das geht nicht zu “In The Air Tonight” von Phil Collins. 
  • Denke dir einen passenden Text zu deinen Übungen aus. Aussehen könnte das so: 

Erlaubt ist alles, was dir das Üben kurzweiliger macht. Denke diesbezüglich auch an die vier bekannten und kombinierbaren Lerntypen nach Frederic Vester:

  • visuell
  • auditiv
  • haptisch / motorisch
  • intellektuell / kommunikativ

Wie kannst du die unterschiedlichen Lerntypen beim Üben verbinden?`

Verstehe, was du spielst 

Musik muss nicht komplex sein, um dich tief zu berühren. Das Gegenteil ist häufig sogar der Fall.

Dennoch ist es zugunsten deiner kreativen Ausdrucksfreiheit sinnvoll, dich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Insbesondere auch in Sachen Rhythmik. Sie ist das Fundament von Musik – egal, ob du singst, trommelst oder über die Tasten flitzt.

Wie kannst du deine rhythmische Basis also generell stärken? 

Verstehe, was du spielst: Lernst du ein neues Lick oder ein cooles Fill, verfalle nicht in kopflosen Aktionismus. Schau dir zunächst genau an, was du da eigentlich genau üben wirst. 

Dazu ein Notenbeispiel: 

Wie du sehen kannst, ist der Rhythmus dieser Melodie schon anspruchsvoller. Mache jetzt nicht den Fehler, die Töne irgendwie aneinanderzureihen. 

Nimm dir stattdessen ausreichend Zeit, den zugrundeliegenden Rhythmus wirklich zu verstehen. 

Gehe dabei gerne Note für Note und in einem langsamen Tempo vor. 

Was dir das bringen wird? 

Indem du zunächst einen Schritt zurücktrittst und die Musik aufmerksam studierst, schulst du mehrere wertvolle Fähigkeiten.

Dein Leseverständnis, deine musikalische Vorstellungskraft und dein Rhythmusgefühl werden sich langfristig verbessern. 

Natürlich profitierst du auch abseits vom Notenblatt. Diese Übung lässt dich nämlich generell aufmerksamer für das werden, was musikalisch eigentlich los ist. Durch das bewusste Hören kannst du rhythmische Strukturen einfach verändern, wenn dir danach ist. 

Wie oft hast du schon gehört oder gesagt, das Gespielte klänge irgendwie immer gleich? Dank des bewussten Hörens lernst du, wie du aus gewohnten Mustern ausbrichst. 

Verstehe also ab heute, was du spielst:

  • Gehe neuen Übestoff langsam und aufmerksam durch,
  • entschlüssele die rhythmische Struktur der Melodie 
  • und erkenne wiederkehrende Muster. 

Setze hierbei gerne auch auf bewährte Hilfsmittel wie das leise Tippen der Viertelnoten mit deinem Fuß. 

Der Klick macht dich rhythmisch fitter 

Ist das Üben zum Metronom oder Klick nur für die Rhythmus-Sektion eine klare Empfehlung? Auf keinen Fall. 

Den Taktgeber kannst du unabhängig deines Musikinstruments als Referenz für dein Timing nutzen. Bist du gut drauf? Dann tritt der Klick in den Hintergrund. 

Probiere diese Übung für mehr Spielsicherheit aus: Stelle bei deinem digitalen Metronom Viertelnoten auf 60 BPM ein. 

Jetzt klatschst du möglichst sauber auf dem Klick.

Du weißt nicht, ob du in time bist? Im Allgemeinen ist es sehr hilfreich, wenn du dich beim Üben aufnimmst. So hörst du besonders leicht auch Schwankungen im Tempo. 

Wenn das Klatschen der Viertelnoten gut funktioniert, kannst du anschließend die Achtelnoten zum Beat deines Metronoms klatschen. Behalte den Klick in Viertelnoten bei. 

Auch das ist ein Kinderspiel für dich? 

Lasse jetzt dein Metronom weiterlaufen und klatsche einen oder zwei Takte im Wechsel Viertelnoten und Achtelnoten.

Diese Übung ist für dich aus mehreren Gründen hilfreich:

  • Du näherst dich dem Üben mit dem Klick in leicht verdaulichen Schritten an,
  • du prüfst ganz nebenbei, wie sicher du rhythmisch schon bist 
  • und du trainierst deine Ohren sowie deine innere Uhr. 

Selbstverständlich ist es möglich, die Schläge pro Minute zu erhöhen oder ein langsameres Tempo zu wählen.

Hast du kein Metronom zur Hand, kannst du für diese Klatsch-Übung stattdessen auch eine analoge Uhr nutzen. 

Und: Du musst Notenwerte nicht zwingend klatschen. Rhythmisches Sprechen ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, dein Taktgefühl zu verbessern. 

Der beste Tag, um dein Rhythmusgefühl zu verbessern? Heute! 

Machst du Musik, darfst du dich auf lebenslanges Lernen freuen. Das ist das Schöne am Musizieren: Dein Weg hält täglich neue Überraschungen bereit. Gleichzeitig kann das eine respekteinflößende Herausforderung sein. 

Was ist beim Üben wirklich wichtig? 

Gar nicht so leicht, die individuell optimale Antwort auf diese Frage zu finden. Rhythmik darf aber in jedem Fall ein wichtiger Teil davon sein, schließlich hilft dir ein gutes Taktgefühl nicht nur dabei, spielsicherer zu musizieren. 

Spürst du den Rhythmus, geht er auch anderen ins Blut. So wippen schon bald alle Köpfe mit.  

Macht Spaß? Definitiv! 

Welche unserer drei Rhythmusübungen wirst du ausprobieren?

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