Durchschnittlicher Ticketpreis nach Corona deutlich gestiegen – Ticketverkäufe erholen sich nur langsam

Neue Zahlen aus den USA zeigen, dass die Ticketpreise im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie gestiegen sind. Die durchschnittliche Steigerung der Ticketpreise für die 100 größten Tourneen lag im ersten Halbjahr 2022 bei 17,79 Prozent.

Laut einem Bericht von Pollstar, dem Unternehmen des Musikmanagers Irving Azoff, lag der durchschnittliche Ticketpreis der Top-100-Tourneen in Nordamerika in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 108,20 Dollar – 17,79 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2019, vor der Pandemie. 

Zwei Seiten

Auf der einen Seite bedeutete diese Preiserhöhung – die sicherlich auch eine Antwort darstellt auf die insgesamt in die Höhe geschossenen Kosten für Veranstalterinnen und Veranstalter – einen Anstieg des durchschnittlichen Brutto-Umsatzes auf 856,206 Dollar. Im ersten Halbjahr 2019 betrug der Umsatz durchschnittlich 688,535 Dollar.  

Auf der anderen Seite stellte Pollstar fest, dass die Gesamtzahl der verkauften Tickets gesunken ist: Statt 16.85 Millionen Karten in der ersten Jahreshälfte 2019 wurden im Vergleichszeitraum 2022 nur 15,62 Millionen Tickets verkauft. Pollstar gibt jedoch auch an, dass der aktuelle Bericht nur 1974 Shows untersucht hat, während es 2019 noch 2248 waren. .

Noch nicht zurück

Pollstar schließt aus den vorliegenden Zahlen, dass sich der Ticket-Markt nach der Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung – darunter insbesondere Lockdowns – langsam wieder normalisiert. 

Dennoch zeigt sich das Unternehmen kritisch hinsichtlich einiger Entwicklungen. So stiegen zwar auch weltweit die Ticketpreise im ersten Halbjahr 2022 an (+14,21% im Vergleich zu Q1 und Q2 2019), der Umsatz sank jedoch um 2,2 Prozent, während die Ticketverkäufe sogar um 14,4 Prozent einbrachen. Trotz der erkannten, langsamen Normalisierung zeigt sich also, dass der Live-Sektor noch nicht wieder auf Vor-Pandemie-Niveau angelangt ist.