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Electronic Press Kit (EPK) für Musiker: Diese Inhalte dürfen nicht fehlen

Tipps für Musiker und Bands von Katharina Sowa
veröffentlicht am 05.08.2022

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Electronic Press Kit (EPK) für Musiker: Diese Inhalte dürfen nicht fehlen

Die Anforderungen an ein EPK sind vielfältig. © Surface via unsplash.com

Ein Electronic Press Kit (EPK) ist ein Muss für jede/n Künstler/in. Es hilft, die Aufmerksamkeit der Medien zu erhalten und sich der Branche vorzustellen. In diesem Artikel zeigen wir dir, was in deinem EPK nicht fehlen sollte und wie du dich von der Masse abhebst.

Was ist ein EPK und wofür wird es genutzt?

Ein Electronic Press Kit (EPK) ist dein Aushängeschild als Künstler/in. Es ist deine elektronische Pressemappe, in der alle relevanten Informationen über dich und deine Musik enthalten sind. Ein EPK fungiert quasi als eine Art CV.

Dein EPK kann ein Cloud-Ordner in Google Drive, Dropbox, oder anderen Anbietern sein, eine eigene Website, oder ein einfaches Dokument. Zudem kannst du mittlerweile auch "Link in Bio"-Anbieter nutzen, um dein EPK attraktiv zu gestalten und für deine Fans leicht zugänglich zu machen.

Musikjournalist/innen erhalten Dutzende von EPKs am Tag. Daher ist es wichtig, dass du ein EPK erstellst, dass hervorsticht und Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Warum brauchst du ein EPK?

Dein EPK ermöglicht dir, deine Geschichte auf professionelle Art und Weise zu erzählen und die Aufmerksamkeit derjenigen zu erregen, die für dich werben können.

Für Musikjournalist/innen ist es einfacher, mehr über dich zu erfahren oder deine Musik zu promoten, wenn sie alle wichtigen Details über dich an einem Ort verfügbar haben.

Du kannst dein EPK entweder als allgemeine Quelle für reguläre Medienanfragen verwenden oder, um dich oder eine neue Veröffentlichung zu promoten.

Was sollte dein EPK enthalten?

Es gibt sieben wesentliche Dinge, die in deinem EPK nicht fehlen sollten. Und noch ein paar Extras, die du zusätzlich hinzufügen kannst.

1. Musik

Das ist der offensichtlichste Teil deines EPKs. Dein EPK repräsentiert deine Musik. Füge deine bekanntesten Songs ein, als auch deine aktuellen oder bevorstehenden Veröffentlichungen. 

Du kannst deine Musik entweder als Audiodatei zum Download bereitstellen oder den direkten Link zu einem Streamingdienst einfügen, wobei du bevorzugt Streaming verwenden solltest

Außerdem kann es nützlich sein, ein paar Hintergrundinfos zum jeweiligen Song hinzuzufügen, sodass Journalist/innen bereits einen Startpunkt für die Beschreibung deiner Musik haben.

2. Musiker-Biographie

Deine Musiker-Biographie deckt alle wesentlichen Informationen über dich ab. Durch sie können andere mehr über dich und deine Musik erfahren. 

Du kennst deine Geschichte am besten. Daher sollte deine Biographie direkt von dir geschrieben sein. Mach sie ansprechend und aussagekräftig.

Aber denke an den Grundsatz: In der Kürze liegt die Würze. Journalist/innen haben oftmals wenig Zeit, um sich einen ausführlichen Lebenslauf durchzulesen. Weitere Tipps gibt es hier.

3. Fotos

Fotos untermalen deine Geschichte. Sie zeigen, was für ein Mensch und was für ein Typ Künstler/in du bist. 

Fotos sind oft das Erste, was Journalist/innen sehen, daher sollten deine Fotos in hoher Qualität sein. Füge mehrere Fotos hinzu, die dich in vielfältiger Weise zeigen. Das können offizielle Pressefotos sein, Fotos von Live-Konzerten, im Studio, Cover Art, bunt, schwarz-weiß, etc.

4. Videos

Wenn du über eigene Musikvideos oder auch Live-Footage von deinen Konzerten verfügst, solltest du diese in dein EPK einfügen. 

Videos geben Einblicke in deine Persönlichkeit, deinen Sound, deine Bühnenpräsenz und sie ziehen die Aufmerksamkeit von Bookern auf sich. Da Videos leicht online geteilt werden können, achte darauf, dass sie in guter Qualität sind.

5. Presserezensionen

Ein Teil deiner EPK sollte Artikeln und Rezensionen der Presse gewidmet sein. Je mehr, desto besser. 

Sie sind eine gute Art, deine Musik zu beschreiben. Außerdem zeigen sie, dass die Presse bereits über dich spricht und geben dir Glaubwürdigkeit als Künstler/in. Insbesondere dann, wenn sie von bekannten Musikmagazinen und Publikationen kommen.

Wann immer Rezensionen oder andere Artikel über dich veröffentlicht werden, speichere sie ab, sodass du sie später in dein EPK einfügen kannst.

6. Tourdaten

Wenn du auf Tour bist oder gehst, solltest du deine aktuellen und bevorstehenden Konzerte in deinem EPK auflisten, sodass Journalist/innen, Veranstalter oder Promoter die Möglichkeit haben, dich live zu sehen, deine Konzerte zu promoten, oder dich für ein Konzert in ihrer Region buchen zu können.

7. Kontaktdaten und Social Media

Neben den Kontaktdaten zum Management und Ansprechpartnern für Presseanfragen, solltest du auch die Links zu deiner Homepage und deinen Social Media Kanälen in dein EPK einfügen. 

Die Sozialen Medien sind heute ein wichtiger Faktor. Wähle aber nur die Kanäle, auf denen du am aktivsten bist. Ein kaum bespieltes Profil zieht keine Aufmerksamkeit auf sich. 

Auf keinen Fall fehlen dürfen zudem die Links zu deinen Profilen auf Streaming-Plattformen wie Spotify, Apple Music, Soundcloud, etc.

Neben diesen sieben essentiellen Punkten für dein EPK, lohnt es sich, noch auf ein paar weitere Punkte zu achten.

8. Artwork

Musik ist Kunst. Viele Künstler/innen legen großen Wert auf ansprechendes Design oder außergewöhnliches Artwork für ihre Veröffentlichungen. 

Stelle die Bilder deines Album- oder Singlecovers direkt zur Verfügung, sodass sie von Journalist/innen für Artikel, soziale Medien oder auf Websites genutzt werden können. Wenn es eine Geschichte zum Design gibt, füge sie direkt mit ein.

9. Highlights

Warst du Support-Band für eine bekannte Band oder hast du ein großes Festival gespielt? Wurden deine Songs zu wichtigen Playlists hinzugefügt? Hast du einen Award gewonnen? 

Du kannst in dein EPK zusätzlich Höhepunkte deiner bisherigen Karriere oder Errungenschaften, auf die du besonders stolz bist, einfügen.

10. Credits

Das ist ein Punkt, der häufig in EPKs vergessen wird. Doch er ist wichtig! Erwähne all diejenigen, die mit dir zusammengearbeitet haben. Zum Beispiel der Fotograf, der deine Pressefotos gemacht hat, die Designerin, die für das Cover deines Albums zuständig war, das Aufnahmestudio, der Regisseur deines Musikvideos, etc. 

Diese Angaben erleichtern es Journalist/innen, diese Informationen in ihre Artikel einzubetten. Der wichtigste Punkt ist aber, dass es die Menschen hervorhebt, die mit dir und für dich gearbeitet haben. 

Du kannst diese Informationen entweder in einem eigenen Abschnitt deines EPKs unterbringen oder zum jeweiligen Abschnitt hinzufügen. Um die rechtliche Seite zu klären, solltest du noch einen Hinweis hinzufügen, dass das Material verwendet werden darf. Zum Beispiel:

"Alle in diesem Electronic Press Kit enthaltenen Bilder, Texte und Videos dürfen von der Presse und von Vertragspartnern des Künstlers unentgeltlich im Rahmen der Berichterstattung und Bewerbung genutzt werden."

Kläre hierbei auch mit allen, mit denen du zusammengearbeitet hast, im Vorhinein ab, ob sie mit der Verwendung ihres Materials einverstanden sind, z. B. der Fotograf deiner Pressefotos oder die Designerin deines Albumcovers.

So stichst du mit deinem EPK aus der Masse hervor

Um dich von der Masse an Künstler/innen und EPKs abzusetzen, kannst du einige individuelle Extras einfügen.

  • Verrate ein paar interessante oder unterhaltsame Fakten über dich, die nicht unbedingt mit deiner Musik zu tun haben, aber die Aufmerksamkeit der Journalist/innen auf sich ziehen könnten. Zum Beispiel die Geschichte hinter einem Song, wie er entstanden ist und was dich dazu bewegt hat, ihn zu schreiben. Halte diese Punkte aber kurz und prägnant und achte darauf, dass sie nicht zu sehr von deiner Musik ablenken.
  • Erwähne Ziele, die du dir für deine Musik gesetzt hast. Es zeigt, dass du deine Musik und deine Karriere ernst nimmst und gibt Einblicke, wohin du gehen möchtest und was die Leute von dir erwarten können.
  • Wähle ein Design, das zu dir als Künstler/in passt und mit dem du dich identifizieren kannst.

Zu guter Letzt: Achte darauf, dass dein EPK stets auf dem aktuellsten Stand ist. Wenn du neue Musik veröffentlichst oder auf Tour gehst, füge diese Daten deinem EPK hinzu.

Wie kannst du dein EPK teilen?

Wenn du die Informationen für dein EPK zusammengetragen hast, gibt es unterschiedliche Formate, es zu veröffentlichen.

1. Filehosting-Dienste

Statt klassischen Dateiformaten wie PDF, die statisch sind und sich eher nicht für dein EPK eignen, bieten sich Filehosting-Dienste, wie Google Drive, Dropbox, oder andere Anbieter an. 

Du kannst alle Inhalte deines EPKs, wie Dokumente, Pressemitteilungen, Fotos, Videos, etc., in einen Ordner hochladen und den Link dazu teilen. 

Achte jedoch darauf, dass die Zugangsberechtigungen geklärt sind, sodass jeder mit dem Link auch auf den Ordner zugreifen kann.

2. Website

Als Alternative zur Cloud, kannst du eine einfache Website erstellen, die als dein EPK dient. 

Das hat den Vorteil, dass du die Informationen jederzeit und sehr einfach aktualisieren kannst. Teile einfach die URL mit denjenigen, denen du dein EPK schicken möchtest, und das war's.

Du kannst den Link zu deiner EPK-Website auch mit einem Call-To-Action auf deiner Homepage hinzufügen, um Fans und Websitebesucher direkt zu deinem EPK zu leiten.

3. Link in bio

"Link in Bio" ist ein Tool, um das man heutzutage kaum noch herum kommt. Ein "Link in Bio"-Tool fasst mehrere Links und Funktionen zusammen und wird als URL in der Social Bio platziert. 

Dieses Tool ermöglicht es dir, deine neuesten Veröffentlichungen, neue Blogbeiträge, all deine sozialen Kanäle, Merch, Kampagnen, und vieles mehr auf einer einzigen Seite verfügbar zu machen. Wahrscheinlich nutzt du bereits ein "Link in Bio"-Tool, um deine Fans auf diese Seite weiterzuleiten.

Es bietet aber auch eine neue, smarte Form des EPK. Neben der eigenen Website für dein EPK kann die "Link in Bio"-Seite eine Möglichkeit sein, deine Musik leicht zugänglich und ansprechend zu präsentieren. Es handelt sich um eine Art Pitching-Paket für Presse, Labels, Promoter, und Veranstalter.

Alle wesentlichen Dinge, die in deinem EPK enthalten sein sollten, können auf dieser Seite als Link eingebettet werden. Das individuell anpassbare Design macht es zudem zu einem visuellen Hingucker und lässt sich überall kinderleicht als Link einfügen.

EPK selbst erstellen oder erstellen lassen?

Es gibt einige Anbieter, die dir bei der Erstellung deines EPKs helfen können. Anbieter für die Erstellung von EPKs sind z. B. Adobe Express (früher Adobe Spark EPK) und EPK Builder

Wenn du nur wenig Zeit hast oder sich deine Grafikdesignkenntnisse in Grenzen halten, können diese Anbieter hilfreich sein. Sie bieten dir Vorlagen, an denen du dich orientieren, oder Programme, mit denen du dein EPK online erstellen kannst. 

Zudem gibt es mittlerweile viele Freiberufler/innen, die dir bei der Erstellung deines EPK helfen oder das sogar ganz für dich übernehmen.

Du kannst dein EPK aber auch komplett selbst erstellen. Das ist einerseits kostengünstiger, andererseits gibt es dir die Freiheit, dass du das Design und den Inhalt jederzeit selbst ändern kannst. Und mit den oben genannten Punkten lässt sich ein EPK auch ganz einfach erstellen.

In der Musikbranche ist ein EPK eines der besten Networking-Tools, die dir zur Verfügung stehen. Ein EPK ermöglicht es dir, mit Medien und Branchenexperten in Kontakt zu treten und deren Interesse für dich und deine Musik zu wecken. Nutze diese Möglichkeit, um dich und deine Musik der Welt vorzustellen!

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