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Ausschluss der "Großen"?

Erschwerte Promotion: Scharfe Kritik an Augsburgs neuer Plakatierregelung

News von Florian Endres
veröffentlicht am 01.02.2017

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Erschwerte Promotion: Scharfe Kritik an Augsburgs neuer Plakatierregelung

Die Poster kleben überall. © Pixabay

Trotz der Omnipräsenz sozialer Medien gerade im Bereich der (Live-)Musik bestimmen Konzertplakate noch immer das städtische Bild mit. Die Stadt Augsburg versucht, die Plakatierregeln einzugrenzen – und stößt auf Widerstand.

Dass Konzertplakate noch immer wirksam auf Konzerte aufmerksam machen, die man sonst vielleicht verpasst oder übersehen hätte, das steht außer Frage. Doch andererseits kann eine Stadt auch schnell versinken, wenn das Plakatieren überhand nimmt.

Einschneidende Änderungen

Auf diese Tendenz reagierte jüngst die Stadt Augsburg. Seit 2017 haben sich hier die Regeln für die Konzerplakatierung geändert. Mit nur noch halb so vielen, dafür aber wesentlich ansehnlicheren und von der Stadt verwalteten Plakatständern möchte man die Flut eindämmen. 

Soweit, so gut. Unmut regt sich allerdings aufgrund einer neuen, mit diesen Änderungen einhergehenden Regelung: Ab sofort wird eingeschränkt, wer die Plakatständer mieten kann. Statt dies, wie vorher, jedem zu ermöglichen, sollen ab sofort nur noch kulturelle Veranstaltungen der Stadt selbst sowie staatlich geförderte Veranstaltungen beworben werden können. Ansonsten sind lediglich Locations mit einem Fassungsvermögen von unter 500 Gästen berechtigt, die Werbemöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

Gefährdung des Veranstaltungsortes

Dies stößt vor allem den Veranstaltern größerer Konzerte sauer auf. So sieht Sebastian Karner, Vorstandsvorsitzender des Vereins Club- & Kulturkommission, in dem sich viele Augsburger Clubs und Veranstalter organisieren, die Stadt als Veranstaltungsort gefährdet:

"Augsburg wird auf Grund der Nähe zu München ganz gern mal ausgelassen auf dem Tourplan. Wir versuchen, diese tollen Bands nach Augsburg zu holen und brauchen dazu eine gute, effektive aber auch bezahlbare Plakatierung, weil das von den Bands und Agenturen erwartet wird."

Die Stadt hält dagegen, dass für größere Konzertveranstalter alternative Plakatiermöglichkeiten vorgesehen seien, beispielsweise Litfaßsäulen sowie Straßenbahn- und Bushaltestellen. Die Einschränkungen im Hinblick auf die städtischen Plakathalter dienen vor allem dazu, die lokale Kulturszene zu fördern.

Weiterführende Gespräche

Karner lobt die Unterstützung der Stadt, sieht die Konditionen jedoch eher kritisch: Bei Konzerten für 200 oder 300 Personen sei einfach nicht so viel Budget drin, um zu diesen Konditionen zu plakatieren. Die städtischen Plakatständer seine weiterhin zu teuer. "Die neue Plakatierungsrichtlinien in Augsburg sind nicht im Sinne der Augsburger Kultur", überschreibt die Club & Kulturkommission dann auch ihr ausführliches Statement.

Die lokalen Veranstalter hoffen bei künftigen Entscheidungen über die Augsburger Kulturszene stärker einbezogen zu werden. Trotz ausdrücklicher Nachfragen sei das dieses Mal nicht passiert. Doch immerhin hat die Stadt erkannt, dass dieses Thema weiterer Klärung bedarf, und die Club- und Kulturkommission zu einem runden Tisch eingeladen. So soll versucht werden, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

Unternehmen

Live Musik Kommission (LiveKomm)

Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.

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