Schluss mit "Merch Cuts"
Erste US-Konzertlocations verzichten auf Anteile an Merch-Verkäufen
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Anfang 2022 wurde die Kampagne "100% Venues" von der britischen Featured Artists Coalition (FAC) ins Leben gerufen, die sich gegen die vor allem im englischsprachigen Raum gängige Praxis von Veranstaltungsstätten, Anteile an den Merch-Verkäufen der auftretenden Künstler/innen einzubehalten, wendete.
Im Rahmen der "100% Venues"-Kampagne erstellt die FAC ein Verzeichnis von britischen Veranstaltungsorten, die keinen Anteil am Merch-Verkauf (auch als "Merch Cut" bezeichnet) verlangen und forderte die Venues mit einem solchen Merch Cut auf, diesen abzuschaffen.
Allianz in Übersee
Im November 2022 hat sich die Kampagne durch eine Allianz mit der US-amerikanischen Union of Musicians and Allied Workers (UMAW) und dem kanadischen Rapper Cadence Weapon mit dem Hashtag #MyMerch international aufgestellt. Das Verzeichnis von Venues ohne Merch Cuts wurde entsprechend um Veranstaltungsorte in den USA und Kanada erweitert. DAzu FAC-CEO David Martin:
"Die FAC hat 100% Venues Anfang 2022 ins Leben gerufen, um die Frustration von Künstler/innen über bestimmte Veranstaltungsorte und deren Politik in Bezug auf Merchandise-Provisionen zu thematisieren. Ein Jahr später ist das Thema zu einem Schlüsselthema für die Musikindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks geworden, das die Aufmerksamkeit des Kongresses auf sich zieht und auf Frustration und Widerstand bei den Fans stößt."
Hoffnung auf Veränderung
Die Betreiber/innen der Kampagne konnten nun einen großen Fortschritt in Nordamerika verzeichnen: Die Ineffable Music Group, Betreiberin von Veranstaltungsorten und Festivals in Kalifornien, hat angekündigt, in Zukunft vollständig auf den Merch Cut zu verzichten, nachdem der Musiker Clyde Lawrence die mit dieser Praxis verbundene Problematik u.a. vor dem US-Kongress vorgetragen hatte.
Rapper Cadence Weapon, Unterstützer der "100% Venues" Kampagne, bezeichnet die Entscheidung der Ineffable Musik Group als "wunderbar" und hofft, dass sie andere Unternehmen ermutigen werde, dasselbe zu tun. Ein gesünderes Musik-Ökosystem, in dem das Wohlergehen der Bands wichtiger ist als der Gewinn, sei möglich.
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