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Gegen das Clubsterben

Eventkultur Rhein-Neckar plant Studie zur Veranstaltungswirtschaft und fordert Clubförderkonzept

News von Eventkultur Rhein-Neckar
veröffentlicht am 13.10.2017 | Gesponserter Inhalt

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Eventkultur Rhein-Neckar plant Studie zur Veranstaltungswirtschaft und fordert Clubförderkonzept

SchwimbadClub. © (privat)

Eventkultur Rhein-Neckar, der Verband der Clubbetreiber, Veranstalter und Kulturereignisschaffenden in der Metropolregion Rhein-Neckar plant eine Studie zur Veranstaltungswirtschaft, um die Forderung nach Clubförderungskonzept zu untermauern.

Schon im September 2015 hat EventKultur Rhein-Neckar im Rahmen der veröffentlichten Studie über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Musikbranche (Download) auf die prekäre Situation der Live-Clubs hingewiesen, die jede Woche tausenden Künstlern eine Bühne und Millionen von Gästen eine kulturelle Erfahrung bieten.

So wundert es nicht, dass das "Clubsterben" nun erneut in der Metropolregion sichtbar wird. Nach dem Schwimmbad-Music-Club und dem Häll in Heidelberg musste nun auch das Mohawk und die Alte Seilerei in Mannheim sowie in Kürze die Nachtschicht in Heidelberg schließen. Nennenswerte Neueröffnungen sind ebenfalls nicht in Sicht.

Dies zeugt von den schwierigen Rahmenbedingungen der Clubbetreiber. Leider ist in der Gesellschaft oft immer noch die Mär von Millionenerträgen und teuren Sportwagen in den Köpfen eingebrannt.

“Es wird höchste Zeit, dass wir nun aktiv werden und über konkrete Fördermöglichkeiten sprechen”, fordert Felix Grädler, 1. Vorsitzender des Clubverbandes. Bereits in Hamburg und vor kurzem auch in Stuttgart wurden Modelle vorgestellt wie auch (kommerzielle) Betriebe, die Kultur veranstalten unterstützt werden können.

Schon vermeintlich geringe Beträge und verbesserte Rahmenbedingungen können hier weiterhin erfolgreich Kulturarbeit ermöglichen. In vielen Fällen ist nämlich seit Jahren eine Quersubventionierung der Kultur üblich und möglich.

EventKultur Rhein-Neckar, der Verband für Clubbetreiber und Veranstalter in der Metropolregion Rhein-Neckar, will daher mit einem neuartigen Förderkonzept einen gemeinsamen Topf für die Region (oder jeweils für die Kommunen) schaffen der mit mindestens 150.000 Euro das kulturelle Angebot der Clubs fördert. Wir versuchen hier auch neue Wege zu gehen und ebenfalls Firmen zu gewinnen, zur Attraktivität des Standort Metropolregion beizutragen.

Der Topf könne dann von Eventkultur Rhein-Neckar verwaltet werden um nach einem “technischen” Schlüssel (bspw. GEMA-pflichtige Veranstaltungen oder Künstlersozialkasse) die Förderungen auf die Antragsteller zu verteilen.

Die Vorzüge dieses Förderinstruments sind Transparenz, eine geringe Verwaltungskostenquote, das Vermeiden von Doppelförderungen, der Schulterschluss mit den Urhebern und langfristige Planungssicherheit für Antragsteller.

Wir sind uns sicher, dass sowohl in Politik als auch bei den starken Arbeitgebern in der Region angekommen ist, dass Clubs und Spielstätten ein wichtiger Standortfaktor für die Stadtentwicklung sind und eine bedeutende kulturelle, soziale und wirtschaftliche Dimension für die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar haben.

Um unsere Forderungen nach einer Unterstützung für die Clubs zu untermauern werden wir eine Studie zur Veranstaltungswirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar im Jahr 2018 veröffentlichen.

Die Studie soll das kulturelle und wirtschaftliche Potenzial der pop- und subkulturellen Club- und Veranstalterszene in der Metropolregion Rhein-Neckar, aber auch das Potential der Teilbranche Veranstaltungswirtschaft in der Kreativwirtschaft zu untersuchen.

Die Studie wird 3 wesentliche Stakeholder erfassen und ist daher in 3 Bereiche gegliedert:

1. Konsumenten / Publikum
Durchgeführt vom Studiengang Messe-, Kongress- und Eventmanagement der D HBW Mannheim im 2. Quartal 2018.

Eine qualifizierte Umfrage soll ermitteln, ob das Angebot der Veranstaltungswirtschaft in der MRN für die Bewohner und Nutzer ausreichend bzw. zufriedenstellend ist, welche Bedarfe bestehen, wie oft die Angebote genutzt werden und welche wirtschaftliche Dimension der Bereich im Leben der Menschen einnimmt.

2. Akteure der Veranstaltungswirtschaft
Durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Popakademie Baden-Württemberg im 1. Quartal 2018 im Rahmen von 2 Masterarbeiten.

Eine Onlineumfrage bei allen Akteuren der Veranstaltungswirtschaft soll strukturelle und wirtschaftliche Dimensionen feststellen, Defizite beleuchten und die Wirtschaftskraft der Branche erfassen.

Die Ergebnisse werden dann mit nationalen (Livekomm) und europaweiten Umfragen (LiveDMA) verglichen und eingeordnet.

3. Wirtschaftsunternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar
In Zusammenarbeit mit der IHK Rhein-Neckar und Mannheim Startups sowie der Metropolregion Rhein-Neckar.

Durch qualifizierte Befragungen von 20 relevanten Arbeitgebern in der Metropolregion soll erfasst werden welche Dimension die Veranstaltungsbranche als Standortfaktor in der Region hat und welche Bedarfe aus Sicht der Wirtschaft formuliert werden können.

Im 3. Quartal 2018 sollen die 3 Bereiche zusammengeführt werden und dann ausgewertet und veröffentlicht werden.

Weiterführende Ziele der Studie von EventKultur Rhein-Neckar e.V. :

  • Fördermechanismen realisieren
  • Strukturelle Verbesserungen der Veranstaltungsbranche Lobbyarbeit

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