Wer anderen eine Grube gräbt...
Fake Pre-Release-Songs: Akteure der Musikpiraterie spielen sich durch KI gegeneinander aus
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Streaming-Manipulation ist ein Dauerthema. © Sora Shimazaki via pexels.com
Graeme Grand, Vizepräsident der Universal Music Group für globalen Inhaltsschutz, hat gegenüber der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) eine Stellungnahme eingereicht, in der er sich mit den Auswirkungen von generativer KI auf das Musikurheberrecht befasst.
Darin macht er dabei auf ein neues Phänomen aufmerksam, bei dem KI-generierte Tracks dazu genutzt werden um Menschen zu täuschen, die an Musikpiraterie beteiligt sind.
Betrogene Betrüger
Um glaubwürdig zu erscheinen, behelfen sich die Betrügenden laut Grant mit KI-Tools. Damit erstellen sie Musikclips, in denen der Musikstil und die Stimmen beliebter Artists imitiert werden. Diese geben sie schließlich in bestimmten Online-Gruppen als echte Clips noch nicht veröffentlichter Songs aus.
Sie erklären, die angeblich echten Songs durch Hacking oder Phishing selbst illegal von den Artists oder Labels erhalten zu haben und bieten sie dort zum Verkauf an. Dabei spielen sich einzelne Musikpiraterie betreibende Akteur*innen selbst gegeneinander aus – nämlich dann, wenn die Käufer*innen des gefälschten Tracks diese selbst mit Gewinn weiter verbreiten möchten.
Wann wird es schwierig?
Wie CompleteMusicUpdate betont ist die Bekämpfung dieses Betrugs vermutlich keine Top-Priorität der Musikindustrie.
Eine urhberrechtliche Problematik ergibt sich vor allem dann, wenn die für die Fälschung genutzten KI-Tools mit nicht lizensierten Inhalten trainiert worden sind und somit die Urheberrechte der entsprechenden Artists und Labels verletzen.
Problematisch ist außerdem, wenn gefälschte Tracks auf Streaming-Plattformen landen – wie etwa im Falle des vermeintlichen Drake und The Weeknd Song "Heart on my Sleeve" – und deren Erstellende womöglich im Namen eines anderen Artists vom Tantiemenpool des Streaminganbieters profitieren können.
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