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Gegen Wettbewerbsverzerrung

Deutsche Musikindustrie geht erfolgreich gegen Streaming-Manipulationsdienst vor

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 10.10.2023

streaming bvmi

Deutsche Musikindustrie geht erfolgreich gegen Streaming-Manipulationsdienst vor

Streaming-Manipulation ist ein Dauerthema. © Sora Shimazaki via pexels.com

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und sein Dachverband die IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) sind rechtlich erfolgreich gegen den Dienst SP-Onlinepromotion.com vorgegangen. Die Website, die als Anbieter von künstlichen Streams agierte, die laut BVMI "kein echtes Hören darstellen", musste ihren Betrieb nun einstellen.

Große Plattenfirmen haben seit Jahren Streaming-Manipulationsdienste im Visier. Seit Beginn des Jahres 2020 wurden bereits eine Reihe von "Fake-Streams-Anbietern", z. B. likeservice24.de oder socialnow.de, stillgelegt.

Neuer Erfolg

Nun haben der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) das Ergebnis ihrer "erfolgreichen rechtlichen Schritte" gegen einen Streaming-Manipulationsdienst bekannt gegeben. 

Der in Aachen ansässige Streaming-Manipulationsdienst SP-Onlinepromotion.com musste nun seinen Service einstellen. Auf der Website des Unternehmens ist zu lesen, dass das "Angebot dieser Seite nicht mehr zur Verfügung" stehe.

Falsche Zahlen

Laut BVMI war SP-Onlinepromotion.com eine viel genutzte Website, um Fake Streams, also "künstlich generierte Likes, Plays/Views, Kommentare und Abonnenten", auf Spotify, SoundCloud und YouTube zu verkaufen. 

Der Service soll es Kunden ermöglicht haben, "die tatsächlichen Streaming-Abrufzahlen in rechtswidriger Art und Weise zu manipulieren und dadurch den Wettbewerb zu verzerren". 

Statements der Beteiligten

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI äußert sich wie folgt:

"Oberstes Gebot für den BVMI und seine Mitglieder ist ein ordnungsgemäß funktionierender Streaming-Markt, denn Verzerrung und Manipulation schaden den Künstler:innen ebenso wie ihren Partnern. Sie gefährden die Genauigkeit der Tantiemenzahlungen und stellen die Glaubwürdigkeit der Charts in Frage. Wir gehen deshalb bekanntlich seit mehreren Jahren konsequent und erfolgreich auch gerichtlich gegen wettbewerbswidrige Beeinflussungen des Marktes vor und werden hier auch nicht lockerlassen."

Frances Moore, CEO der INFP, erklärte dazu: 

"Streaming-Manipulation hat in der Musik keinen Platz. Sie ist Betrug und es darf nicht zugelassen werden, dass die Täter und Enabler solcher illegalen Aktivitäten Einnahmen von den Künstlerinnen und Künstlern abziehen, deren Musik von den Fans tatsächlich gehört wird und die legale Nutzung von Streaming-Diensten fördert."

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