×

Tipps für einen kleinen Zuverdienst

Geld verdienen mit Youtube und Musik – wie geht das?

Tipps für Musiker und Bands von Axel W.
veröffentlicht am 16.09.2015

youtube social media social web image marke werbung vermarktung

Geld verdienen mit Youtube und Musik – wie geht das?

Geld verdienen mit Youtube?. © Axel Winkler

Wie wird eigentlich Geld mit Youtube verdient? Da war doch was mit Werbung und so? Wie tatsächlich Geld durch diese und andere Methoden auf das Konto eines Youtubers gelangt und was dabei realistisch zu erwarten ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Sich den Lebensunterhalt mit Youtube verdienen ist derzeit offenbar ein Traum, dem viele junge Video-Künstler aller Herren Länder nachhängen. Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass sich einige mittels der Video-Plattform ein hübsches Sümmchen erarbeitet haben, dass also wohl alle Dinge richtig gemacht wurden. Aber was genau?

Die am besten bezahlten Formate, die sich auf Youtube tummeln, sind Beauty, Gaming und Musik. Eine glückliche Fügung, denn als Musiker, Band, Label oder Magazin ist es definitiv von Vorteil zu den Top 3 der meist konsumierten Inhalte auf Youtube zu zählen.

Dies heißt jedoch nicht, dass dadurch auch automatisch mehr Geld fließt. Zu Beginn steht erst einmal die Frage: Wer sind wir und was wollen wir auf Youtube an Videomaterial an welche Zielgruppe richten?

Eine Band setzt mehr auf Video-Tagebücher von der Tour, ein Label auf Musikvideos und Alben-Streams ihrer Künstler und ein Musiker-Fachmagazin präsentiert Backstage-Eindrücke von Festivals und stellt das neuste Equipment der Technikerszene in Reviews vor. Selbstverständlich lassen sich alle erdenklichen Produktionen auch in ein Medium packen.

Zum Thema auch lesen: Tipps für euren eigenen Videokanal

Alle mal herhören!

Sobald die Inhalte produziert sind, geht es an die Vermarktung und eine Aufmerksamkeits-Strategie.

Einfach nur ein Video bei Youtube hochladen und darauf hoffen, dass es viele Menschen sehen, ist zu wenig. Natürlich ist es nicht komplett unwahrscheinlich, auch so einen Hit zu landen, aber das Potential, in kurzer Zeit viele Aufrufe zu bekommen, ist doch sehr gering.

Daher heißt es aktive Pressearbeit und eine Social Media Strategie zu fahren, um an mehr Zuschauer zu gelangen. Analog zum klassischen Fernsehen wird dort am meisten Werbung geschaltet, wo auch die meisten Zuschauer einschalten. Demnach richtet sich auch der Preis für Werbung im Film oder Video-Beitrag.

Somit sind wir schon beim nächsten Thema: Die Anzeigen-Werbung.

Die ersten Schritte in Sachen Werbung

Youtube-Werbung kann ab 18 Jahren in Eigenregie betrieben werden. Ihr, als Werbeplatz-Anbieter in und neben euren Videos, benötigt zuerst ein Google-AdSense-Konto, welches mit eurem Bankkonto verknüpft wird. Zudem muss eure Anschrift bestätigt werden, um euch als reale Person zu identifizieren. Ein PIN in Form eines Briefes wird euch von Youtube zugesandt, mit dem ihr euer Konto bestätigt.

Sobald dies geschah, könnt ihr Videos auf eurem Channel monetarisieren. Das heißt, ihr gebt bestimmte Videos als Werbefläche frei. Möglich ist dies jedoch nur, wenn ihr Urheber der Produktion seid. Sprich Video- und Audiomaterial müssen von euch produziert sein oder ihr besitzt die entsprechenden Rechte daran.

No-Go Beispiel: Ihr filmt euren Band-Ausflug auf ein Festival und unterlegt dieses nicht nur mit eigenen Songs, sondern auch mit welchen anderer Künstler. Entweder ihr holt euch die Rechte zur Verwendung ein oder ihr dürft dieses Video nicht für Werbung auf Youtube freigeben!

Sofern jedoch alles stimmt wird ab sofort in jedem der monetarisierten Videos Werbung geschaltet. Im Video selbst als Pre-Roll-Advert (ein Clip bevor eure Video beginnt), in mitten des Videos einzelne Werbe-Clips oder ein ausblendbares In-Video-Overlay (eine Anzeige, die als Bild in der unteren Hälfte eures Contents angezeigt wird). Zusätzlich wird auf der rechten Seite des Youtube-Players Bannerwerbung geschaltet.

Genaue Angaben zu den Einnahmen sind seitens des Vertrages mit Youtube nicht erlaubt. Daher ist dies immer noch ein kleines Geheimnis, mit dem aber mittlerweile langsam aber sicher offener umgangen wird. Grob verdient man mit 1000 Views 1€ durch Anzeigen im oder um das Video. Abhängig von Saison und damit der Dichte von Anzeigen, die geschaltet werden, wird unterschiedlich verdient. An Weihnachten wird zum Beispiel mehr Werbung mit Google gebucht als kurz nach Silvester, was selbstverständlich am starke Kaufverhalten von Kunden im Dezember liegt.

Hey, schaut euch das mal an!

Abgesehen von den von Youtube bereitgestellten Werbemöglichkeiten ist eine weitere Variante ein im Video gekennzeichnetes Product-Placement zu betreiben. Das heißt, dass ihr das Produkt eines Unternehmens in eurem Video einbaut.

Hierzu ein Beispiel: Rundgang im Studio oder Proberaum in dem diverses Equipment gezeigt wird. Eine Firma hat Geld dafür gezahlt, damit ihr das Pedal „Digitaly Delayer M10“ in eurem Video zeigt.

Dieses Thema ist für euch als Youtuber lukrativ, wird deswegen aber auch sehr heiß diskutiert: Viele bereits erfolgreiche Youtuber treiben mit solch einem Format gerne Schindluder und lassen das Product-Placement schnell in eine Schleichwerbung abgleiten. Die eigene Meinung wird für einen ordentlichen Batzen Geld sprichwörtlich verkauft.

Die Promotion eigener Produkte, die themenfremd zum Youtube-Channel sind, kann zum selben Verhängnis führen. Dennoch ist es wichtig, auf solche Format als mögliche finanzielle Quelle zurückzugreifen. Klar ist jedoch, dass hiermit in Maßen, wohl überlegt, verantwortlich, fair und offen vorgegangen werden sollte!

Nach groben Angaben diverser Youtuber belaufen sich die Einnahmen über ein Product-Placement zwischen 1000€ bis 5000€. Zudem Obacht mit im Video verarbeiteten Firmenlogos usw.: Eingebundene Werbung durch Post-Production in eure Videos ist von Google nicht erwünscht (dazu zählt auch alles aus dem Topf „Sponsored By“)!

Klicken Sie hier!

Eine weitere Möglichkeit eure Videoaktivitäten zu monetarisieren besteht darin, Direct- oder Affiliate-Links von beispielsweise Amazon, Produkte in der Video-Beschreibung zu verlinken. Wenn ihr bestimmtes Equipment für die Produktion verwendet habt oder interessante Produkte, dann könnt ihr auf diese Weise Links setzten, die direkt zu den Produkten führen. Über Cookies wird ermittelt, ob durch einen Klick auf den Link in Folge auch ein Kauf getätigt wurde. Zu einem prozentualen Anteil erhaltet ihr hierauf einen Geldbetrag.

Dazu sei gesagt, dass diese Links nicht wirklich erlaubt, aber auch nicht ausdrücklich verboten sind! Sie sollten in jedem Fall als solche gekennzeichnet werden! In Klammern soll hinter dem Link angefügt sein, dass es sich um einen Affiliate-Link handelt. Überleg euch aber lieber zweimal, ob ihr auf diese Methode zurückgreifen wollt.

Bürokratie muss sein

Ab dem Zeitpunkt zu dem Geld mit Youtube verdient wird ist es notwendig, sich einmal mit dem Steuerberater zu unterhalten. Youtuber können ihre Einnahmen nicht einfach als Netto-Betrag in die eigene Tasche schaufeln! Da es sich um eine Tätigkeit handelt, die finanziell vergütet wird, muss dies beim Finanzamt angegeben werden! Das verdiente Geld muss schließlich versteuert werden.

Lohnenswert oder pure Zeitverschwendung?

Geld mit Youtube zu verdienen ist simpel. Die Erstellung von hochwertigen Videos bedarf jedoch viel Zeit, Übung und finanzielle Mittel. Eine wirkliche Einnahmequelle wird Youtube leider meistens erst nach vielen Monaten oder sogar einigen Jahren.

Auch wenn oft von "reichen Youtubern" die Rede ist oder sich manche tatsächlich schon den Lebensunterhalt damit verdienen, ist dieses Privileg für ungefähr 1% aller Youtube-Channels reserviert.

Die Chance, einen akzeptablen finanziellen Erfolg zu erzielen ist daher recht gering, aber nicht unmöglich. Es liegt es an euch, abzuwägen, wie viel Budget ihr für einen Youtube-Channel als Band übrig habt und was euer Verdienst mit der Video-Plattform sein soll. Sollten sich anfangs die monatlichen Einnahmen zwischen 50€ und 200€ betragen ist das durchaus ein realistischer Betrag – für welchen dennoch eine Menge Arbeit investiert werden muss.

Die einfachste Methode ist es, einfach einmal auszuprobieren und sehen, wohin das Ganze führt, ohne gleich Tausende Euro zu investieren. Wenn es durch Zufall dann doch gut läuft, habt ihr einen schicken Bonus in der Tasche.

Euer Feedback

Wie lauten deine Tipps zum Thema Geldverdienen mit Youtube? Hast du schon Erfahrungen damit machen können, die du der Community hier weitergeben kannst? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

Ähnliche Themen

Thomann's Gearhead University: Klassentreffen der YouTuber – Interviews und Eindrücke

Gelungene Premiere dank durchdachtem Konzept

Thomann's Gearhead University: Klassentreffen der YouTuber – Interviews und Eindrücke

veröffentlicht am 23.05.2018

bandpage-Akquisition: YouTube arbeitet an Optimierungen für Künstler

"Artist Center" im Entstehen

bandpage-Akquisition: YouTube arbeitet an Optimierungen für Künstler

veröffentlicht am 28.03.2017

Endlich: YouTube einigt sich mit der GEMA

Sensation an Allerheiligen

Endlich: YouTube einigt sich mit der GEMA

veröffentlicht am 01.11.2016   17

"Nur ein paar Schritte bis die Musik live ist": Interview mit Stine Mühle von TuneCore Germany

Musikvertrieb als Dienstleistung für unabhängige Künstler

"Nur ein paar Schritte bis die Musik live ist": Interview mit Stine Mühle von TuneCore Germany

veröffentlicht am 28.07.2016   2

YouTube kontert die Vorwürfe aus der Musikindustrie mit Zahlen

Reicht das Verfahren "Content ID"?

YouTube kontert die Vorwürfe aus der Musikindustrie mit Zahlen

veröffentlicht am 15.07.2016   8

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!