Gezeichnet von Corona
GEMA steigert Erträge im Geschäftsjahr 2021 um 80 Millionen Euro
gema verwertungsgesellschaften coronakrise
Dr. Harald Heker. © Sebastian Linder
Nach dem Geschäfts- und Transparenzbericht (PDF) der GEMA für das Jahr 2021 stiegen die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 80 Millionen Euro auf insgesamt 1,039 Milliarden Euro. Laut der Verwertungsgesellschaft blieben die Einnahmen damit deutlich hinter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurück.
So lagen die Einnahmen im Außendienst (öffentliche Wiedergabe und Aufführung von Musik) bei 248,8 Millionen Euro – ein Wachstum um 8,1 Prozent im Vorjahresvergleich, gegenüber 2019 jedoch ein Rückgang um ca. 40 Prozent.
Streaming sorgt für Wachstum
Dass die GEMA dennoch ein leichtes Wachstum verzeichnen konnte, liegt insbesondere am Wachstum des Online-Bereichs: Mit den Wachstumsmärkten Musik- und Filmstreaming konnten die pandemiebedingten Einnahmeausfälle teilweise ausgeglichen werden. So wuchs das Segment um 32,7 Prozent auf 238 Millionen Euro.
Der Zuwachs der Erträge aus Rundfunk und Fernsehen auf 338,3 Millionen Euro resultierte hauptsächlich aus Ertragssteigerungen im Bereich der privaten Rundfunk- und Fernsehsender und aus einer positiven Entwicklung bei der Kabelweitersendung. Im Bereich Vervielfältigung stiegen die Erträge um 24,1 Prozent auf 60,3 Millionen Euro – bedingt nicht zuletzt durch den anhaltenden Boom im Vinyl-Bereich.
"Disziplinierte Haushaltsführung"
Den Erträgen standen Aufwendungen in Höhe von 152,4 Millionen Euro gegenüber – Ausdruck eines unter Planungswert gehaltenen Kostensatzes in Höhe von 14,7 Prozent. Durch ihre selbstbezeichnete "disziplinierte Haushaltsführung" ist die GEMA damit in der Lage, für das Jahr 2021 886,5 Millionen Euro an Mitglieder und Rechteinhaber/innen auszuschütten. Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA kommentiert:
"Dass die GEMA trotz fortdauernder Pandemiesituation eine solide Bilanz für das Jahr 2021 vorlegen kann, zeugt einmal mehr von der Kraft unserer Solidargemeinschaft. Mit einer umsichtigen Geschäftspolitik ist es uns gelungen, die Gesamterträge nach den Vorjahresverlusten wieder über die Milliardenschwelle zu heben."
Nichtsdestotrotz bestehe kein kein Anlass zur Euphorie: Die wirtschaftliche Lage vieler Musikschaffender werde auch nach den Lockerungen weiterhin schwierig bleiben. Die GEMA setze sich daher für zusätzliche Maßnahmen und Programme ein und hoffe, dass die Politik mit ihrer Unterstützung für die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nachlässt.
Ähnliche Themen
Unterstützung für Musikschaffende
GEMA zufrieden mit dem Erfolg ihrer digitalen Musikverwaltungsplattform MusicHub
veröffentlicht am 27.07.2022
Preisverleihung im März
Die Nominierungen für den GEMA-Musikautor/innenpreis 2022 stehen fest
veröffentlicht am 03.02.2022
Lizenzierung für Film, Fernsehen und Video-Plattformen
Die Rechtslage bei On-Demand-Streams von Konzerten: Die GEMA und das Filmherstellungsrecht
veröffentlicht am 31.08.2021 17
30 Millionen Euro im Rahmen von Neustart Kultur
Stipendienprogramm für Kreative: GVL und GEMA geben Details bekannt
veröffentlicht am 28.07.2021
Starkes Zeichen
GEMA erhält den Deutschen Kulturförderpreis für ihr Corona-Nothilfeprogramm
veröffentlicht am 31.05.2021 1