Musik muss überleben
Hilfe in der Corona-Krise: Peter Maffay wendet sich in offenem Brief an Merkel
Peter Maffay (2020). © Andres Ortner
Maffay schreibt, dass die gesamte Konzert- und Veranstaltungsbranche durch den pandemiebedingten Shutdown vor einer Herausforderung stehe, die sie ohne staatliche Hilfen in der nächsten Zeit kaum aus eigener Kraft überstehen wird:
"Eine komplexe Wertschöpfungskette aus Dienstleistern steht still. Sie droht zusammenzubrechen. Und damit die Basis für alle Künstler, alle Genres, vor allem diejenigen, die sich am Anfang ihrer Laufbahn befinden, und bisher keine Möglichkeiten hatten, Rücklagen zu bilden. Insbesondere für sie ist das Live-Geschäft überlebenswichtig."
Weiter heißt es, dass die Strukturen dieses Teils des Musikgeschehens jetzt abzusichern seien, damit alle zusammen – Veranstalter/innen, Dienstleister/innen und Künstler/innen – auch in Zukunft ein überlebensfähiger, nicht subventionierter und systemrelevanter Teil der deutschen Kulturlandschaft bleiben können.
"Musik ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens"
Mit ihrem Brief wollen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner die Bestrebungen von Musikverbänden unterstützen, in der Hoffnung, dass das privatwirtschaftliche Segment der Musikindustrie, der Konzertbetrieb, überlebt – und damit auch die Künstler/innen:
"Die Musik, ob E oder U, darf, genauso wie z.B. der Sport, nicht am Ende der Skala stehen. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein wichtiger Teil der Harmonie in unserem täglichen Leben."
Der von Peter Maffay verfasste Brief wurde u.a. von den Scorpions, Angelo Kelly, Till Brönner, Marianne und Michael und Tokio Hotel unterzeichnet. Wenige Tage vorher hatten auch die deutschen Clubbetreiber/innen in einem offenen Brief staatliche Hilfen gefordert.
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