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Unterstützung für Kreative

Kanadische Streamingplattformen sollen die heimische Kreativwirtschaft unterstützen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 05.06.2019

urheberrecht streaming

Kanadische Streamingplattformen sollen die heimische Kreativwirtschaft unterstützen

Symbolfoto. © Vincent Albos via Pexels

In einem neuen Bericht entwickelt Kanada Handlungsempfehlungen, um auf den derzeitigen (digitalen) Strukturwandel der Kreativwirtschaft reagieren zu können. Besonders ins Auge springt dabei der Vorschlag, Streamingdienste für die Produktion kanadischer Inhalte zahlen zu lassen.

Mit dem Bericht "Shifting Paradigms" (pdf) will Kanada auf eine angeblich stetig steigende Wertschöpfungslücke (die Verschiebung der Einnahmen von Kreativen hin zu digitalen Plattformen) in der kanadischen Kreativwirtschaft reagieren.

Um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse von Kreativen eingehen zu können, hat das Standing Committee on Canadian Heritage (Komitee für das kanadisches Erbe) zahlreiche Interviews mit diesen durchgeführt und daraus Handlungsempfehlungen entwickelt. Insbesondere eine Verbesserung bzw. Modernisierung des kanadischen Copyright Act stand im Vordergrund.

Neue Finanzierungsmöglichkeiten

Die wohl interessanteste Idee des Berichtes ist, dass die Produktion kanadischen Contents im Audio- und im Video-Bereich in Zukunft finanziell von großen Streamingplattformen mitgetragen werden soll – um somit wiederum kanadischen Künstlerinnen und Künstlern ihr Einkommen zu sichern.

Der Bericht stellt fest, dass Plattformen wie Spotify, Netflix oder Amazon zwar eine große Zahl kanadischer Abonnentinnen und Abonnenten aufweisen, jedoch hauptsächlich US-amerikanischen Content streamen. Laut der Befragten stellt dies ein Problem für die nationale Finanzierung kanadischer Inhalte da, da Streaming-Plattformen – trotz ihrer Popularität – nicht an dieser beteiligt sind, im Gegensatz etwa zu kanadischen Film- und Fernsehanstalten.

Der Anspruch ist, dass auch ausländische Dienste zum kulturellen Ökosystem Kanadas beitragen und kanadischen Content für Kanadierinnen und Kanadiern auffindbar machen sollen.

Sichere Häfen

Zu den weiteren Vorschlägen gehört u.a. eine Anpassung der safe harbor-Gesetze. Diese Gesetze besagen, dass Dienste, die User-Uploads von beliebigem Content ermöglichen, nicht dafür haftbar gemacht werden können, sollte es sich bei dem Content um urheberrechtlich geschütztes Material handeln. Außerdem werden höhere Strafen für die illegale Verbreitung digitaler Inhalte und eine bessere Informationspolitik zum Thema Urheberrecht vorgeschlagen. 

Inwiefern die im Bericht genannten Vorschläge umgesetzt werden, ist noch unklar. Während zahlreiche Mitglieder der Kreativwirtschaft dessen Stoßrichtung unterstützen, gibt es jedoch auch Kritik: So bezeichnet etwa der Parlamentarier Pierre Nantel den Vorschlag, Streamingdienste stärker zu regulieren, als inkonsistent.

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