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Neue Player am Markt

Mach Platz, Spotify: Der Streaming-Markt diversifiziert sich, Umsätze durch TikTok & Co. steigen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 21.01.2022

midia streaming

Mach Platz, Spotify: Der Streaming-Markt diversifiziert sich, Umsätze durch TikTok & Co. steigen

© Olivier Bergeron via Unsplash

Die Analyse des Streaming-Marktes durch das Marktforschungsinstitut MIDiA zeigt, dass Spotify auch 2021 führende Streaming-Plattform bleibt. Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass der Markt beginnt, sich zu diversifizieren.

Das Markforschungsinstitut MIDiA hat eine Analyse zur Situation des Streaming-Marktes im Jahr 2021 veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Bericht zeigt auf der einen Seite legt auf der einen Seite dar, dass die Anzahl der Abonnentinnen bzw. Abonnenten von Streaming-Plattformen wie Spotify, Apple Music und Co. bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 erneut angestiegen ist. 

Deflation

Die Anzahl der Abonnent/innen lag im Q2 2021 bei 523,9 Millionen; ein Anstieg von 26,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig ist der Gewinn der DSPs im Vergleich kaum gestiegen: Die Einnahmen pro User stagnierten; u.a. aufgrund der steigenden Beliebtheit von Multi-User-Plänen (also etwa Familien-Abos) sowie einen Anstieg der Nutzer/innen in Schwellenländern, in denen die Abo-Kosten geringer sind. 

Platzhirsch

MIDiA gibt außerdem an, dass Spotify noch immer der DSP mit dem höchsten Marktanteil ist, obwohl der Anteil auf 31 Prozent gesunken ist. MIDiA geht davon aus, dass Spotifys Marktanteil weiterhin stetig sinken wird.

Übersicht der Marktanteile

Übersicht der Marktanteile, © MIDiA

Gleichzeitig geht das Marktforschungsunternehmen davon aus, dass sobald kein Konkurrent Spotify seine Führungsposition streitig machen wird. 2021 hat Spotify mehr neue Abonnentinnen und Abonnenten gewonnen als jede andere Streaming-Plattform, und mit 15 Prozent Marktanteil ist Apple Music als zweitplatziertes Unternehmen noch immer einigermaßen entfernt. 

Starkes Wachstum bei Amazon und YouTube

Der sinkende Marktanteil Spotifys steht im Zusammenhang mit dem Erfolg der Konkurrenten Amazon Music und YouTube Music: Amazon Music wuchs im Jahresvergleich um immerhin fünf Prozent; YouTube Music konnte seinen Marktanteil um ganze 50 Prozent vergrößern – laut MIDiA u.a. deshalb, weil YouTube Music wie kein zweiter DSP junge Menschen anspricht. 

Die steigende Popularität von Amazon Music steht unter Umständen im Zusammenhang mit den verhältnismäßig hohen Ausschüttungen, die das Unternehmen an die Musikerinnen und Musiker bezahlt. Den 6,6 Cent pro Stream bei Amazon Music stehen krasse Negativbeispiele wie die 0,38 Cent / Stream des Marktführers Spotify entgegen. 

Dark Horses

Den größten Zuwachs sieht MIDiA im Bereich der emerging markets: So heißt es in dem Bericht, dass Tencent Music Entertainment (TME) und NetEase Cloud Music 25.7 Millionen neue Abonnent/innen verzeichneten, was einen gemeinsamen Marktanteil von 18 Prozent bedeutet – und das, obwohl beide Dienste lediglich in China verfügbar sind. 

Auffällig ist auch das Wachstum des russischen Anbieters Yandex: Dessen zwei Prozent Marktanteil scheinen zwar auf den ersten Blick wenig; jedoch hat der Anbieter in den letzten zwölf Monaten seine Nutzerzahl verdoppelt.  

Obwohl TME, NetEase Cloud Music und Yandex nur einen Marktanteil von 20% ausmachen, bilden ihre Abonnenten rund 37% aller neuen Nutzerinnen und Nutzer von DSPs des letzten Jahres vor Quartalsende. 

Das Phänomen des Non-DSP 

Wirklich interessant ist laut MIDiA die immer wichtigere Rolle des sogenannten NON-DSP-Streamings. Unter diesem etwas unglücklich gewählten Begriff versteht MIDiA Plattformen wie das soziale Netzwerk TikTok oder die Gaming-Plattform Twitch.

Diese unterscheiden sich von klassischen Streaming-Plattformen nicht nur durch die untergeordnete Rolle, die Musik auf ihnen spielt, sondern auch dadurch, dass sie Künstler/innen nicht pro Stream bezahlen, sondern Pauschalbeträge für die Nutzung von Katalogen festlegen. 

Laut MIDiA hat das Non-DSP-Streaming 2021 zwischen einem Viertel und einem Drittel zum Umsatz des Streaming-Segments beigetragen und kann insgesamt ein stärkeres Umsatzwachstum vorweisen als die DSPs. Dies könnte ein Hinweis für einen sich diversifizierenden Markt sein – und zeigt weiterhin, dass das Wachstum der Streaming-Branche nicht mehr nur von den inzwischen tradierten Plattformen abhängig ist. 

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