Fokus auf Hygienestandards
Neue Corona-Verordnung: Baden-Württemberg schafft Maskenpflicht auf der Tanzfläche ab
© Alia Bly via Unsplash
Nach der neuen Corona Verordnung in Baden-Württemberg wurden die Perspektiven für Clubs und Diskotheken klarer. Allerdings war die Maskenpflicht auf Tanzflächen ein Problem für die Einrichtungen, da Gäste so ausbleiben würden.
Nun hat der Verband Clubkultur BW, gemeinsam mit der DEHOGA Baden-Württemberg, dem Club Kollektiv Stuttgart und den Betreibenden von Spielstätten beim Sozialministerium Baden-Württemberg nachverhandelt und eine Einigung hinsichtlich der Maskenpflicht erzielt.
Änderungen für die Branche
Im Gespräch zwischen dem Land sowie Vetreterinnen und Vertretern der Clubszene wurden, unter Einbezug des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Kompromisse für Lockerungen unter ausreichenden Hygienevorschriften im Clubbetrieb gefunden. Die Änderungen sind:
- Die Branche erstellt ein Hygienekonzepts, das von allen Clubs landesweit umgesetzt wird
- Clubs ohne ausreichendes Lüftungskonzept müssen Besucher auf 70 Prozent Auslastung sowie auf die 2Gs (geimpft/genesen) begrenzen.
- Dort, wo die Luftwechselrate gewährleistet ist, gibt es 3G mit verpflichtenden negativen PCR-Test-Nachweis sowie Vollauslastung
- Die Registrierung über die Luca-App oder eine ähnliche App ist erforderlich, damit die Kontaktnachverfolgung gewährleistet ist
- Keine Maskenpflicht, sofern bestimmte Abstandregeln auf den Tanzflächen eingehalten werden
- Die Clubbetreiber unterstützen die Initiative #dranbleibenbw des Gesundheitsministeriums. Dazu soll es viele Einzelaktionen zum Impfen in den Clubs geben. Die Impfquote soll so schnell hochgetrieben werden, damit aufwändige PCR-Tests in Clubs entfallen.
Erfolg für die Clubkultur
Für Simon Waldenspuhl, den politischen Sprecher der IG Clubkultur Baden-Württemberg, stellt die Einigung mit dem Sozialministerium einen deutlichen Erfolg dar: "Tanzen ohne Maske ermöglicht eine wirkliche Rückkehr zu dem vermissten Clubfeeling." Diese Entscheidung werde dazu führen, dass ein Großteils der Spielstätten im Land wieder öffnen werden.
Theresa Kern, erste Vorsitzende der IG Clubkultur Baden-Württemberg, lobt die Änderungen und bezeichnet sie als langfristige Öffnungsperspektive für die Betreiberinnen und Betreiber von Clubs, Diskotheken und Spielstätten. Diese könne gerne bundesweit so kopiert werden.
In diesem Fall käme es auch nicht zu einem "föderalen Flickenteppich", wie die Veranstaltungsbranche dies im Hinblick auf die letzten Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz fürchtete.
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