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Bewährtes Tool

Newsletter als Marketing-Instrument: So können Musiker und Bands ihre Kontakte optimieren

Tipps für Musiker und Bands von Rodney Fuchs
veröffentlicht am 05.01.2021

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Newsletter als Marketing-Instrument: So können Musiker und Bands ihre Kontakte optimieren

Tipps für euer Newsletter-Marketing. © Solen Feyissa, Kara Eads / Unsplash, Montage

Newsletter sind für Bands zunehmend eine interessante Ergänzung oder Alternative zu den Social-Media-Kanälen. Gerade in der schwierigen Corona-Zeit sind sie ein Tool zur Bindung an Fans und Partner. Rodney Fuchs zeigt, was es beim Kommunizieren per Newsletter zu beachten gibt.

Zugegeben, ein Newsletter wirkt im ersten Moment wie ein verstaubtes Tool, um seine Kunden, Fans oder Interessenten auf dem Laufenden zu halten. Sie bringen unser Postfach zum Überquellen, obwohl wir manchmal gar nicht genau wissen, wann und wieso wir sie überhaupt abonniert haben. Ähnlich eines Katalogs, der in festen Intervallen versandt wird, schicken große Versandhäuser, Agenturen und Labels seit Jahren ihre Newsletter via Mail heraus, um die Abonnenten auf dem neusten Stand zu halten.

In den letzten Jahren haben Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram diesen Kommunikationsweg etwas entkräftigt. News teilt man heutzutage auf seinen sozialen Kanälen, packt sie auf die Website und jeder weiß Bescheid – oder etwa doch nicht?

Facebook verliert vor allem junge Nutzer und die Reichweiten werden immer unberechenbarer. Eine Facebookseite erreicht fast nie alle ihre Abonnenten und fordert oft genug dazu auf, die Reichweite mit einer Werbeanzeige zu optimieren. Auch auf Instagram geht es viel um die eigene Reichweite, die nur selten den tatsächlichen Followern entspricht. Denn nur weil man 1000 Abonnenten hat, heißt das nicht, dass auch alle 1000 Abonnenten den neuesten Beitrag sehen und darauf reagieren werden.

Hier gibt es einen großen Vorteil, den der Newsletter bietet. Sofern der Newsletter nämlich nicht im Spam-Ordner landet, kommt er definitiv an. Ob er letztendlich auch gelesen wird, hängt von anderen Faktoren ab, wie etwa der Fülle des Postfaches des Empfängers oder seiner Aufmachung. Mit einem guten Teaser und einem griffigen Betreff ist die Chance allerdings hoch, dass ein Newsletter nicht als unerwünschte Werbung, sondern eher als persönliche Nachricht wahrgenommen wird.

Wie gewinne ich Abonnenten?

Der Erfolg von Newsletter-Marketing hängt – wie auch bei den sozialen Medien – ganz klar von der Anzahl und Qualität der Abonnenten ab. Im Optimalfall habt ihr eine starke Fanbase, die großes Interesse an euch und eurer Musik haben (qualitativ wertvolle Fans), sodass sie den Newsletter auf jeden Fall abonnieren werden und auch fleißig lesen. Dennoch ist ein Newsletter auch ein Weg, um sich neue Fans zu suchen.

Wir alle kennen Unternehmen – ob Online-Shops, Lieferdienste oder ähnliches – die uns mit Angeboten in ihre Newsletter locken. Ein Gutschein, ein prozentualer Rabatt oder ähnliche Goodies überreden uns dazu unsere Emailadresse anzugeben. Hierfür nehmen wir die konstante Werbung in Kauf oder deabonnieren den Newsletter gleich wieder. Neben Rabattcoupons, Gutscheinen oder Verlosungen gibt es aber noch weitere Wege, um Newsletter-Abonnenten zu generieren. Über die Registrierung im Newsletter könnt ihr beispielsweise feststellen, wer sich für ein Gewinnspiel qualifiziert und könnt die Zustimmung für den Newsletter als Teilnahmebedingung aufnehmen.

Ihr könnt zur Abonennentengewinnung auch Ideen umsetzen, die mehr in Richtung Direktvermarktung gehen, wie z.B. eure Musik mit einer "Du bestimmst den Preis"-Option zum Download anzubieten. Hierfür könnt ihr eine Emailadresse als Verifizierung verlangen. Mit dieser Emailadresse und einem erforderlichen Opt-In habt ihr einen neuen Kontakt für euren Newsletter gewonnen, den ihr ab sofort immer wieder erreichen könnt.

Newsletter erstellen

Die unkomplizierteste Art und Weise einen Newsletter zu erstellen ist eine Massenmail, die an einen festen Empfängerstamm gesendet wird. Hier eignet sich theoretisch schon die Funktion der Blindkopie, um die Empfänger auszublenden. Es gibt aber auch Möglichkeiten, wie man Newsletter optisch ansprechender gestalten und diese mittels eines Scheduling Systems automatisieren kann.

Um einen Newsletter auf diese Art und Weise zu erstellen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Plattformen wie Mailchimp haben sich bewährt und werden von vielen Labels, Agenturen und Bands genutzt. Der kostenlose Mailchimp-Tarif beinhaltet zwei verschiedene Mailinglisten mit bis zu 2000 Abonnenten und sollte für die meisten Bands ausreichen, um die Fans sowie die Presse auf dem Laufenden zu halten.

Für jeden Zweck einen eigenen Newsletter

Ihr solltet mehrere Adresslisten nutzen und gezielt Newsletter aufsetzen, die dabei helfen, eure Zielgruppen sehr passgenau zu erreichen. So etwa einen Newsletter der eure Fans auf dem Laufenden hält, einen Newsletter mit dem ihr die Presse bemustert, einen Newsletter der Booker über eure Tourpläne informiert und so weiter. Die Möglichkeiten sind vielfältig und ermöglichen euch zielgruppenspezifisch zu arbeiten.

Doch für diese Zielgruppen benötigt ihr die Kontakte, respektive Emails eurer Fans, der Journalisten, der Booker und deren Einstimmung. Wichtig hierbei ist also, dass all eure Newsletterkontakte ihre Emailadresse freiwillig gegeben haben und damit einverstanden sind, Nachrichten von euch zu erhalten. Wenn es um Pressekontakte und Booker geht, lohnt es sich vorher nachzufragen, ob eine Aufnahme in den jeweiligen Newsletter gewünscht ist. Es empfiehlt sich der Hinweis, dass man diesen einfach wieder verlassen kann, sollte er nicht interessant sein.

Die besseren Newsletter-Tools ermöglichen euch genaue Analysen darüber, wer den Newsletter angeklickt hat und welche Links innerhalb des Newsletters angeklickt wurden. Daraus ermittelt das Tool die Kontaktfreudigkeit bestimmter Kontakte und ihr könnt individuelle Beurteilungen treffen. Dies ist ein hilfreiches Tool, um zu sehen, wer sich wirklich für den Newsletter interessiert. Solche hochwertigen Kontakte könnt ihr je nach Kontext dann auch einmal anlassbezogen und individuell kontaktieren, zum Beispiel bei bestimmten Journalisten direkt nachfassen.

Frequenz

Es benötigt in den meisten Fällen keinen wöchentlichen Newsletter und auch ein monatlicher Newsletter kann für manche zu viel sein. Vielmehr gilt es den Newsletter dann zu aktivieren, wenn es wirklich relevante Neuigkeiten gibt.

Ein neuer Song, eine wichtige Ankündigung, das Release des neuen Albums oder die Tourpläne für die kommenden Monate. In all diesen Fällen ergibt ein Newsletter Sinn. Jeden Post, der auf den sozialen Kanälen geteilt wird, in einen Newsletter zu packen, wird schnell benutzerunfreundlich. Bündelt eure News lieber und sucht euch ein festes Intervall von 1-2 Monaten und packt in den Newsletter auch exklusive Informationen, die es nur dort gibt, damit eure Abonnenten einen guten Grund haben, ihn wieder und wieder zu lesen.

Weitere Tipps für euren Newsletter findest du in diesen 6 Tipps! Die dort genannten Dos und Don’ts haben wir zwar vor fünf Jahren publiziert, aber sie haben seither kaum an Relevanz eingebüßt.

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