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Prolight + Sound 2013: Interview mit Hartmut Kulessa, Marketing Manager von Panasonic
musikmesse frankfurt prolight + sound panasonic
Backstage PRO: Panasonic ist zum ersten Mal auf der Prolight + Sound vertreten. Warum haben sie die Entscheidung, die Messe zu besuchen, gerade in diesem Jahr getroffen?
Hartmut Kulessa: Mit der Produktgruppe „Visual Systems“ bieten wir seit vielen Jahren professionelle Displays und Projektoren vor allem für den Geschäftskunden- und Bildungsbereich an. Diese Produkte zeichnen sich durch besondere Haltbarkeit und Verlässlichkeit aus. Im Projektorbereich lag unser Kernsegment jahrelang bei 5.000-10.000 Lumen. Im letzten Jahr haben wir unser Angebot auf Projektoren erweitert, die bis zu 20.000 Lumen. Diese Projektoren sind sehr kompakt und leicht gebaut, um bei Events Handhabung und Aufbau zu erleichtern, was insbesondere für die Rental- und Staging-Märkte von großer Bedeutung ist.
Realitätsnahe Präsentation
Backstage PRO: Welche neuen Displays hat Panasonic entwickelt?
Hartmut Kulessa: Wir haben unser Angebot um großformatige LED/LCD-Displays erweitert, d.h. 70-80 Zoll Bilddiagonale mit besonderen auf die Veranstaltungstechnik angepassten Features. Dazu zählen spezielle Vorkehrungen, die die Glasoberfläche des Displays gegen Beschädigungen schützt oder eingebaute Aufnehmer zur direkten Aufhängung in Traversensystemen, die eine entsprechende Ausrichtung ermöglichen.
Backstage PRO: Die Entscheidung, auf der Prolight + Sound auszustellen resultierte also aus der Marktreife dieser neuen Produkte?
Hartmut Kulessa: Genau. Die Prolight + Sound ist die führende Messe für Veranstaltungstechnik. Die Entscheidung dort auszustellen, war daher die logische Konsequenz.
Backstage PRO: Wie präsentieren Sie diese Produkte, die ja eine gewisse Größe an Ausstellungsfläche benötigen?
Hartmut Kulessa: Wir möchten Displays und Projektoren möglichst realitätsnah präsentieren, das heißt so wie sie letztlich auf Veranstaltungen auch genutzt werden – eben in Form einer Traversenaufhängung oder im Hochkantformat. Um das zu erreichen, haben wir eine Standfläche von 100 m2 gebucht. Außerdem werden wir einen neuen 12.000-Lumen-Projektor erstmalig in Deutschland vorstellen.
Neuheiten in der Rückprojektion
Backstage PRO: Gibt es weitere Neuheiten, die Panasonic auf der Prolight + Sound vorstellen wird?
Hartmut Kulessa: Ja. Wir werden erstmalig ein Wechselobjektiv für einen Projektor mit einer sog. Ultra-Short-Throw-Linse vorstellen, die ein Projektionsverhältnis von 0,38:1 besitzt. Das bedeutet, man kann aus sehr kurzer Distanz ein großes Bild projizieren, was sich ideal für Rückprojektionen eignet. Dieses Konzept ist weltweit im Projektorenbereich einmalig.
Backstage PRO: Welche Anwendungsmöglichkeiten existieren für diese Technik?
Hartmut Kulessa: Normalweise wird beispielsweise in einem Theater aus dem Zuschauerbereich auf eine Leinwand projiziert. Mit einer Rückprojektion kann man die Projektoren hinter der Bühne platzieren und Bilder von hinten auf die Leinwand projizieren. Das hat den Vorteil, dass im Zuschauerraum keine Technik zu sehen ist, was ästhetisch wesentlich ansprechender ist und auch flexiblere Einsatzmöglichkeiten erlaubt.
Backstage PRO: Meistens fehlt der Raum, um mit Rückprojektionen zu arbeiten.
Hartmut Kulessa: Richtig. Normalweise beträgt das Projektionsverhältnis zwischen 2:1 und 1:1, d.h. wenn ich eine fünf Meter breite Leinwand habe, dann benötige ich auch einen entsprechenden Abstand von etwa fünf bis zehn Metern. Mit unserer neuen Ultra-Short-Throw-Linse kann man bereits aus ein bis zwei Metern eine große Leinwand bespielen, was in Theatern oder anderen Veranstaltungsorten, wo der Raum hinter der Bühne sehr begrenzt ist, von großem Vorteil ist.
Full-HD reicht nicht mehr
Backstage PRO: Was sind die zentralen Eigenschaften, die Veranstaltungstechnik im Display- und Projektorenbereich heutzutage erfüllen muss?
Hartmut Kulessa: Es sind immer höhere Auflösungen gefragt, die noch über das berühmte Full-HD hinausgehen. Daher bieten wir alle Produkte auch in einer hochauflösenden Variante an. Ein zweiter Aspekt ist die Zuverlässigkeit oder Ausfallsicherheit. Die gewährleisten wir im Projektorenbereich damit, dass wir nicht eine große Lampe verbauen, sondern vier kleinere Lampen. Selbst wenn eine dieser Lampen ausfällt, können die anderen drei die Show weiterführen.
Backstage PRO: Neue Geräte stellen stets eine signifikante Investition für Betreiber oder Vermieter dar. Welche Maßnahmen ergreifen sie, um Kunden vom Nutzen ihrer Produkte zu überzeugen?
Hartmut Kulessa: Der Vermieter kalkuliert die sog. "total costs of ownership“. Er stellt die Frage: „Was kostet mich der Projektor im Verlauf seiner Lebensdauer?“ Wir befinden uns seit Jahren europaweit in ständigen Gesprächen mit großen Vermietern, um deren Bedürfnisse zu ermitteln. Beispielsweise verwenden wir in unseren Projektoren die wesentlich günstigeren Hochdruck-Gasentladungslampen an Stelle von Xenon-Lampen. Unsere Projektoren sind so ausgelegt, dass man sie vor Ort mit normalem 16-Ampere-Strom betreiben kann und keine Starkstromkabel benötigt, wie sie bislang für Geräte mit 20.000 Lumen üblich waren. Das senkt Aufwand und Kosten.
Produkte vorstellen, Bekanntheit steigern
Backstage PRO: Welche Ziele verfolgt Panasonic mit seinem Auftritt auf der Prolight + Sound?
Hartmut Kulessa: Unser Ziel besteht darin, unsere Produkte im Veranstaltungstechnik- und Rental-Markt, aber auch direkt bei den Endkunden wie Theater oder anderen Veranstaltungsorten bekannt zu machen. Wir verfügen über große Kontakte mit den großen Vermietern, möchten aber als Newcomer auch in der Breite bekannt werden. Wir erhoffen uns von der Prolight + Sound viele neue Kontakte und Kunden, denen wir die Vorteile unserer Produkte näherbringen können.
Backstage PRO: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kulessa.
Panasonic findet man auf der Prolight + Sound in Halle 9, Stand A30.
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