Stärkere Unterstützung der Clubkultur gefordert
Selbstausbeutung mindern: LiveKomm legt neues Mission Statement vor
LiveKomm fordert stärkere Unterstützung der Clubkultur. © aetb/123RF
Während der zweitägigen Tagung des geschäftsführenden Vorstands der LiveKomm wurde Ende Mai das bestehende Mission Statement (hier als PDF erhältlich) überarbeitet und neue Forderungen für die kommenden Jahre formuliert.
Basisförderung gefordert
Unter anderem fordert die LiveKomm einen wirkungsvollen Kulturraumbestandsschutz sowie die Entwicklung von Basisfördermodellen der öffentlichen Hand für die privaten Musikbühnen Deutschlands.
Als Beispiel führt man den Hamburger „Live Concert Account“ an, der in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kulturbehörde, der Clubstiftung Hamburg, dem Clubkombinat Hamburg, RockCity Hamburg e.V. und der GEMA entwickelt wurde. Liveclubs können hier die Erstattung der GEMA-Zahlungen beantragen.
Des Weiteren wird die Forderung nach einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7% auch für gastronomische Kulturumsätze vorgebracht.
„Die meisten Betriebe erwirtschaften ein Defizit"
Karsten Schölermann, der 1. Vorsitzender der LiveKomm und Betreiber des Knust, verweist zur Unterstreichung der Forderungen darauf, dass die meisten Betriebe mit Ihren Kulturveranstaltungen ein Minus einfahren würden.
Die Folge sei eine fortwährende Selbstausbeutung, um die Verluste durch den Verzicht auf Honorare, sowohl auf Künstler- als auch auf Betreiberseite, zu kompensieren. Dies sei mit einer Korrektur der Mehrwertsteuer für die ebenfalls zur Quersubventionierung genutzten Getränkeverkäufe erheblich vermindert, so Schölermann weiter, der sich zu diesem Thema bereits 2012 ausführlich bei Backstage PRO geäußert hatte.
Live-Kultur unentbehrlich
Als mitursächlich für diese Umstände identifiziert die LiveKomm den Umstand, dass der Kreativmarkt von nichtmonetären Werten bestimmt wird, wobei die Selbstverwirklichung im Vordergrund stünde.
Das überarbeitete Mission Statement stellt dabei auch heraus, wie wichtig das Liveerlebnis im Entwicklungs-Prozess sowohl der Künstler als auch des Publikums ist: Musik könne sich hier in Interaktion mit dem Publikum entwickeln. Ohne Live-Konzerte gäbe es keine Radiomusik. Die Musik der Welt entstehe auf Bühnen, so unterschiedlich diese auch seien.
Musikspielstätten definiert die LiveKomm als Orte musikalischer Prägung, die mindestens 24 Live-Acts im Jahr auftreten lassen und eine Besucherkapazität bis maximal 2.000 Personen bieten. Die meisten Mitglieder der LiveKomm verstünden sich als Kulturbetriebe.
Die LiveKomm ordnet sich daher in die Branche der Kultur- und Kreativwirtschaft ein und will ein wesentlicher Teil der Musikwirtschaft sein. Das neue Mission Statement unterstreicht diesen Anspruch.
Unternehmen
Backstage PRO
Das Profinetzwerk für die Musikszene
Locations
Knust
Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg
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