"Showcase": Spotify führt neues Promo-Tool für Künstler*innen ein

Mit "Showcase" bietet Streaming-Marktführer Spotify ein kostenpflichtiges Promo-Tool, mit dem Künstler*innen neue und alte Veröffentlichungen in der App auf der mobilen Startseite der Plattform hervorheben können.

Die mobile Startseite ist laut Spotify "die am häufigsten besuchte Seite auf Spotify, von der täglich Milliarden von Streams ausgehen".

Ab sofort können Künstler*innen kostenpflichtig ihre Inhalte auf der Startseite hervorheben. Dort erscheint ein mobiles Banner, das auf den beworbenen Inhalt hinweist.

Begrenzte Kampagnen

Spotify erklärt, dass die Werbekosten oder "Kampagnenbudgets"  für ihr neues Showcase-Tool bei 100 Dollar beginnen, wenn sie über Spotify für den Künstler oder die Künstlerin gebucht werden.

Der Preis für Showcase basiert auf dem Preis pro Klick (CPC=cost per click) eines Nutzers oder einer Nutzerin und beginnt bei 0,40 US-Dollar CPC. Spotify stellt klar, dass die Kosten nur dann fällig werden, wenn tatsächlich auf den Showcase geklickt wird. 

Das Unternehmen erklärt, dass Kampagnen so lange laufen, bis ein Künstler oder eine Künstlerin entweder a) das eigene Budget aufgebraucht hat oder b) 14 Tage nach Beginn der Kampagne, je nachdem, was zuerst eintritt.

Auf der Startseite hervorstechen

Die Plattform behauptet weiterhin, dass "Personen, die einen Showcase sehen, im Durchschnitt 6x wahrscheinlicher die beworbene Veröffentlichung streamen". 

Showcase soll nicht nur für Neuerscheinung genutzt werden, sondern auch für "Katalogsongs", also Veröffentlichungen die älter als 18 Monate sind. Deren Anteil an den globalen Spotify Charts nahm zwischen 2020 und 2022 um 155 Prozent zu. 

Spotify gibt einige Beispiele für mögliche Anwendungen: Kampagnen für "ältere" Hits könnten dafür genutzt werden, um Hype für einen neuen Release zu generieren. Ebenso eigne sich Showcase dafür, "jahreszeitabhängige" Songs zu pushen, auf Tourneen oder "Veröffentlichungs-Geburtstage" hinzuweisen und vieles mehr.

Weitere Informationen und Hinweise, wie man eine Showcase-Kampagne gestalten kann und wie die Buchung in der Praxis funktioniert, findet sich in der offiziellen Spotify-Mitteilung.

Chancen und Probleme

Auf der einen Seite ist das neue Marketingtool-Tool "Showcase" eine gute Möglichkeit für alle, die es sich leisten können, ihre Musik besser zu vermarkten.

Die relativ niedrige Einstiegshöhe zielt offensichtlich darauf ab, auch kleinere Acts zu motivieren, eine Showcase-Kamapgne zu starten. Es wäre aber nicht verwunderlich, wenn sich herausstellen würde, dass die meisten Showcase-Buchungen von Major Labels oder anderen finanzstarken Playern stammten.

Diejenigen Künstler*innen, die keine solche Kampagne finanzieren wollen oder können, müssen wohl darauf hoffen, dass solche bezahlbaren Tools in Zukunft nicht die bisher kostenlosen Algorithmen übernehmen und die Sichtbarkeit nicht beworbener Musik reduzieren.