Konfrontation und Kooperation
Social-Video-Network Triller prüft Umsatzbeteiligung von Major Labels
universal tiktok sony warner triller
© Solen Feyissa via Unsplash
Bei dem Unternehmen Triller handelt es sich um einen Video-Sharing-Social-Networking-Dienst, der es seinen Nutzern ermöglicht, Kurzvideos zu erstellen und zu teilen. Diese können wie beim Konkurrenten TikTok auch mit Musik synchronisiert werden.
Um das zu ermöglichen, hat das Unternehmen Lizenzverträge unter anderem mit der Warner Music Group oder der Universal Music Group geschlossen.
Eine Änderung in den Vertragsverlängerungen
Nach Angaben eines Sprechers vom TikTok Herausforderer Triller hat der Social-Network-Dienst vor, ein "Spotify-ähnliches Modell" einzuführen. Der Vorteil wäre dabei, dass die Labels durch eine Umsatzbeteiligung an den Erlösen von Triller beteiligt werden, anstatt Einmalzahlungen zu erhalten.
Triller möchte die Chance nutzen, bei deim in Kürze bevorstehenden Auslaufen der Verträge diese Möglichkeit gemeinsam mit den Labels zu diskutieren.
"Wir sind hoffnungsvoll und optimistisch, dass wir zu Vereinbarungen kommen, die keine jährlichen Zahlungen in zweistelliger Millionenhöhe beinhalten, sondern eine Aufteilung der Einnahmen." erklärt ein Triller-Sprecher.
Verwirrung über Sperrungen
Der Social-Network-Dienst hat außerdem bekannt gegeben, dass sie den Vertrag mit Merlin Music nicht verlängern werden, da die angebotene Musik des Unternehmens nur auf wenig Interesse der User stoßen würde.
Medienberichten zufolge habe Triller darüber hinaus auch die Musikkataloge von Warner, Sony und Universal entfernt.
Ein Triller Sprecher verneint diese Aussage und erklärt, dass die Plattform nur das Repertoire von Merlin wegen mangelnder Nachfrage gesperrt hätte. Es bestünden aber immer noch aktive Verträge mit Warner und Universal.
Ein weiterer Rechtsstreit
Nachdem sich Triller bereits 2019 mit der Universal Music Group einen Rechtsstreit aufgrund nicht getätigter Zahlungen von Lizenzgebühren befand, ist das Unternehmen 2022 erneut aus demselben Grund verklagt worden.
Sony beschuldigt Triller, mehreren Zahlungen auch nach Aufforderungen nicht nachgekommen zu sein. Außerdem hätte die Plattform weiterhin Aufnahmen ohne Lizenz verwendet, was das Unternehmen jedoch abstreitet.
In einer Erklärung vom 2. Dezember gibt ein Sprecher von Triller das kurze Statement ab: "Wir haben einen Streit mit Sony über 2 Millionen Dollar, ein Streit, der vor Gericht entschieden werden wird".
Das Verhältnis von Triller zu den Major Labels bleibt offensichtlich angespannt. Vielleicht bemüht sich Triller daher mit dem Angebot einer Umsatzbeteilung um eine Entspannung.
Ähnliche Themen
Im Vorfeld des Börsengangs
Einigung vor Gericht: Sony zieht Klage gegen Triller zurück
veröffentlicht am 23.08.2023
Kurzvideo-Plattform erneut im Fadenkreuz
Universal verklagt Triller wegen nicht gezahlter Tantiemen und ausstehender Nutzungsberichte
veröffentlicht am 11.01.2023
Eine Frage der Vorausplanung
So könnt ihr als Musiker/in von TikTok profitieren und eure Zielgruppe erweitern
veröffentlicht am 13.12.2022 4
Das Majorlabel schlägt zu
Universal erwirbt 49-prozentige Minderheitsbeteiligung an PIAS Recordings
veröffentlicht am 30.11.2022
Auf Wachstumskurs
Sony und Universal mit Zuwachs im dritten Quartal 2022
veröffentlicht am 14.11.2022 1