Ticket-Reseller müssen sich ab 2018 bei Google zertifizieren lassen, um am Werbeprogramm teilzunehmen
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Ticketing. © MKB
Schon die Ankündigung Youtubes, es den Nutzern zukünftig zu ermöglichen, über die Video-Plattform Konzerttickets via Ticketmaster zu kaufen, deutet auf den steigenden Stellenwert des Live-Sektors hin – neue Zahlen des Dachverbandes der Verwertungsgesellschaften (CISAC) scheinen dies zu bestätigen.
Kein falscher Schein mehr
Auch Google nimmt sich nun des Themas Ticketing an, allerdings unter einem anderen Gesichtspunkt: Der Suchmaschinenanbieter verlangt von Ticket-Zweitverkäufern (Resellern) ab Januar 2018, dass diese sich von Google zertifizieren lassen, um am AdWords-Werbesystem partizipieren zu können.
Zentraler Punkt des notwendigen Zertifikats ist die Forderung, dass die Anbieter nicht den Eindruck erwecken dürfen, sie seien die Originalanbieter; sie müssen sich sichtbar als Reseller ausweisen.
Undurchsichtige Praktiken
Weiterhin muss angegeben werden, dass der Wiederverkaufspreis eventuell höher liegt als der ursprüngliche Ticketpreis; ebenso muss für den Kunden die genaue Zusammensetzung des Endpreises aufgeschlüsselt werden. Ab März 2018 verlangt Google außerdem, dass der Originalpreis des Tickets zum Vergleich angegeben wird.
Hintergrund dieser Maßnahmen ist die derzeit vor allem in den USA und der UK aktive Debatte über die angeblich undurchsichtigen Praktiken von Resellern wie z.B. Viagogo, StubHub oder Seatwave. Gerade deren starke Preisaufschläge stehen in der Kritik.
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