TikTok: Wachstum stagniert erstmals in der Geschichte des Unternehmens

Das Wachstum der Kurzvideo-Plattform TikTok stagniert erstmals in der Geschichte des Unternehmens. Die Gründe könnten im demographischen Wandel, aber auch in Konflikten mit Musikindustrie und US-Politik zu suchen sein.

Die Daten zeigen einen Rückgang von 9 Prozent bei den durchschnittlichen monatlichen Nutzer*innen im Alter von 18 bis 24 Jahren in den USA. Als möglichen Grund dafür nennt Music Business Worldwide, dass genau diese Generation nun in das junge Erwachsenenalter hineinwächst.

Die Kerndemografie von TikTok verbringt daher zum Beispiel durch den ersten anstehenden Vollzeitjob weniger Zeit auf der App.

Streit mit Politik und Musikbranche

Weitere mögliche Gründe für die Stagnation könnte die Konkurrenz von Instagram Reels oder der Lizenzstreit mit der Universal Music Group sein, der zur Entfernung der Musik von Artists wie etwa Taylor Swift oder Drake führte.

Stagnieren könnten die Zahlen jedoch auch durch den möglichen Zwangsverkauf der Plattform in den USA. Ein vom US-Repräsentantenhaus verabschiedeter Gesetzentwurf mit dem Titel "Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act" will das Unternehmen ByteDance dazu bringen, innerhalb von 165 Tagen die Plattform zu verkaufen. Ob der US-Senat dem Gesetz zustimmt, gilt aber als fraglich.

Mögliche Folgen der Stagnation

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber dem Wall Street Journal: "TikTok ist und bleibt die führende Plattform für Millionen von Usern, Kreativen und Werbetreibenden".

Die Zeiten großen Wachstums könnten dennoch zu Ende gehen. Die Stagnation könnte sich zudem auf die Werbeeinnahmen auswirken, die eine wichtige Einnahmequelle darstellen.