Streaming führt
Umsatz des französischen Musikmarktes stagniert 2020
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Der französische Musikmarkt erwirtschaftete im Pandemiejahr 2020 Umsätze von insgesamt rund 781 Millionen Euro. Im Jahresvergleich bedeutet das immerhin ein Umsatzwachstum von 0,1 Prozent. Dies geht aus einem Bericht des französischen Branchenverbands SNEP hervor.
Anstieg der physischen und digitalen Verkäufe
Die Gesamteinnahmen setzen sich aus physischen und digitalen Verkäufen, benachbarten Rechten und Sync zusammen. Die Umsätze aus den physischen und digitalen Verkäufe stiegen gemeinsam um 4 Prozent an und trugen dadurch 658 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei.
Hauptsächlicher Wachstumsmotor ist dabei das Audio-Streaming: Während die gesamten physischen Verkäufe 2020 um 20 Prozent gesunken sind, generiert das Musik-Streaming ganze 453 Millionen Euro und wächst dadurch um 20,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist der Spitzenreiter zu 69 Prozent am Gesamtumsatz des französischen Musikmarktes beteiligt und macht 96 Prozent aller digitalen Umsätze aus.
Der Streaming-Hype
Das liegt vor allem daran, dass Musik-Streaming-Dienste im Corona-Jahr immer mehr zahlende Abonnenten dazugewonnen haben. Die Zahl stieg im Vergleich zu 2019 um 1,5 Millionen zahlende Nutzer an.
© SNEP
Außerdem wird Streaming in der französischen Bevölkerung generell immer beliebter: 2020 nutzte knapp 1/3 der Einwohner Audio-Streaming-Angebote, was ein Plus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, wie SNEP erklärt.
Vinyl-Geschäft weiterhin vielversprechend
Auch das Geschäft mit Vinyl-Platten scheint gut zu laufen: In Frankreich hat sich die Menge der verkauften Vinyl-Schallplatten und der damit erzielte Umsatz seit 2015 vervierfacht. 2020 steuerte der Vinyl-Handel 51,1 Millionen Euro zum französischen Gesamtumsatz bei. Außerdem wurden 2020 zum dritten Mal in Folge 19 der Top-20-Alben des Landes in Frankreich produziert und in französischer Sprache aufgeführt.
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Grund dafür war laut SNEP auch die unermüdliche Unterstützung französischer Aufnahmekünstler: 2020 wurden mehr als 300 Millionen Euro in neue Signings, Produktionen, Aufnahmen, Marketing und in alle anderen Mittel der Förderung investiert, so Alexandre Lasch, Geschäftsführer von SNEP.
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