Universal öffnet neues Metaverse Fan-Portal: YOUniverse

Die Universal Music Group Germany hat einen virtuellen Raum im Metaverse eröffnet, in dem wohl in Zukunft Konzerte, Release Partys und exklusive Fantreffen stattfinden sollen. Noch ist das YOUniverse jedoch recht leer.

"Es ist unsere Vision, Artists und Fans einander näher zu bringen", schreibt Universal über ihr neues Projekt, das YOUniverse.

In dem virtuellen Raum sollen sich in Zukunft Fans treffen, über Voice-Chat austauschen und an exklusiven Veranstaltungen, wie Release-Konzerten oder Q&As mit Künstler/innen, teilnehmen können.

Ein Musik-Metaverse

Beim Metaverse handelt es sich um einen virtuellen Raum, in dem Menschen als programmierbare Avatare miteinander in einem dreidimensionalen virtuellen Raum interagieren. 

Der Begriff Metaverse stammt dabei aus Neal Stephensons dystopischen Science-Fiction-Roman Snow Crash von 1992. Die Zukunft scheint nun hier zu sein.

In das YOUniverse kommt man schnell und ohne sich anmelden zu müssen – Nutzer/innen brauchen nur auf den zugehörigen Link zu drücken und schon sind sie drin. Als nächstes kann ein eigener Avatar ausgestattet werden, denn im YOUniverse muss man selbstverständlich auch gut aussehen. 

Hierzu stehen alle möglichen Haarfarben, Bart-Stile, eine riesige Auswahl an Sonnenbrillen (56 Stück!) und Make-up, womit man zu jeder Zeit ins Berghain kommen würde, zur Verfügung.  

Hat man dann seinen Avatar fertiggestellt, landet man direkt neben der Spree vor dem virtuellen Universal Headquarter in Berlin. 

Weitgehende Leere

Dort ist allerderdings nicht sonderlich viel los. Beim Ausprobieren scheinen wir die einzigen Personen im YOUniverse zu sein. 

Ein leeres virtuelles Studio und ein trostloser Merchstand, auf dem Platten von Universal-Künstler/innen (Nevermind! The Velvet Underground & Nico!) gekauft werden können, machen das Erkunden des Metaverses zu einer noch langweiligen Angelegenheit. 

Um einen Spielfaktor in das Ganze zu bringen, sind im YOUniverse fünf Schallplatten versteckt, die man als Nutzer/in finden soll. Hat man sie gefunden, passiert jedoch nichts. 

In der "Hall Of Fame" hängen in unendlichen Räumen die Platin- und Goldplatten aller Universal-Künstler/innen. Das ist ganz nett, aber mehr ist auch nicht dabei.

Eine Sucuk und Starbucks-Einöde

Zudem stehen überall im YOUniverse Kühlschränke herum, aus denen man virtuell die Sucuk-Pizza von Capital Bra essen und sich dann in ein Pizzastück verwandeln kann (Siehe Bild). Warum auch nicht?

Dann gibt es noch den "Eventspace". Hier sollen in Zukunft Konzerte, Meet&Greets, Keynotes und Q&As stattfinden, aktuell sieht es dort jedoch aus wie in einer menschenleeren Starbucks-Filiale.

Hang the DJ

Aus sechs Radioplaylisten kann man sich aussuchen, welche Musik man hören möchte, während man das YOUniverse erkundet. Noch scheint die Auswahl jedoch nicht so groß zu sein – in der Rock-Playlist befindet sich dreimal "Another One Bites The Dust" von Queen.

Wir schauen dann nochmal in ein paar Wochen rein, vielleicht wird es dann etwas lebhafter im YOUniverse.

Mehr Begegnungen

Frank Briegmann, Chairman und CEO von Universal Music Central Europe und Deutsche Grammophon, sagte auf der Universal Inside Konferenz, dass es immer mehr Berührungspunkte gebe, auf denen sich Künstler/innen und Fans begegnen könnten.

Das reicht von physischen Musikformaten und Streaming-Plattformen bis hin zu sozialen Medien, Podcasts, Videoinhalten, intelligenten Heimgeräten, sowie Videospielen, körperlicher Fitness und dem groß geplanten YOUniverse.

Ist das die Zukunft?

"Wir haben uns von Labels zu Architekten und Erbauern dieser integrierten Welten entwickelt. Gemeinsam mit unseren Künstlern schaffen wir Erlebnisse, die weit über den reinen Audiokonsum hinausgehen", so Briegmann.

Viele Unternehmen sehen in der Idee eines Metaverses die Zukunft des Kommunizieren und Konsumierens. Die Eröffnung des YOUniverses zeigt jedoch bisher nur den schwierigen Anfang, bis der Stein, so wie die Konzerne ihn sich vorstellen, wirklich ins Rollen kommt.