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Erneut im Fadenkreuz

US-amerikanische Senatoren fordern Untersuchung gegen Live Nation und Ticketmaster

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 30.08.2019

ticketing live nation

US-amerikanische Senatoren fordern Untersuchung gegen Live Nation und Ticketmaster

Das Robert F. Kennedy-Gebäude des Justizministeriums in Washington. © CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1907019

Zwei Senatoren der Demokratischen Partei der USA fordern eine Untersuchung des Konzertveranstalters Live Nation und dessen Ticketing-Tochter Ticketmaster durch das US-amerikanische Kartellamt.

Senatorin Amy Klobuchar (Minnesota) und Senator Richard Blumenthal (Conneticut) kritisieren die Übernahme von Ticketmaster durch Live Nation im Jahr 2010.

Moniert werden einerseits die hohen Kosten, die Live Nation bzw. Ticketmaster von ihren Kundinnen und Kunden verlangen: Beim Ticketkauf fallen Service-Kosten in Höhe von durchschnittlich 27 Prozent des Ticketpreises an – Kosten, die häufig erst in den letzten Schritten des Ticketkaufs überhaupt angezeigt werden. Jüngst verhängte die kanadische Regierung wegen dieser Gebühren eine Strafe in Höhe von 3,4 Millionen Dollar gegen Ticketmaster

Laut Blumenthal und Klobucher sind diese Kosten eine direkte Folge der Monopolstellung der beiden Unternehmen. Ticketmaster war 2016 für den Ticketverkauf von 80 der 100 größten US-amerikanischen Spielstätten verantwortlich.  

Unerlaubtes Monopol?

Auf der anderen Seite stellen Blumenthal und Klobucher die Frage, inwieweit Live Nation und Ticketmaster die im Zuge der Übernahme durch das US-amerikanische Justizministerium verhängten Auflagen erfüllen. So forderte das Justizministerium u.a. gleiche Chancen für alle Spielstätten, bei der Tourplanung von Live Nation-Acts berücksichtigt zu werden – ob diese nun mit Ticketmaster oder einem anderen Ticketing-Anbieter zusammenarbeiten.

Billboard berichtet, dass es für Live Nation durchaus möglich sei, Venues, die eine Partnerschaft mit Ticketmaster abgeschlossen haben, für die Tourplanung zu priorisieren. Dadurch gestaltet es sich wiederum schwierig, nachzuweisen, dass Venues tatsächlich wegen der Verwendung anderer Ticketing-Anbieter benachteiligt werden.

Das Justizministerium bedankte sich für den im Brief geäußerten Standpunkt, kündigte aber noch keine weiteren Schritte an. Live Nation veröffentlichte währenddessen ein Statement, nach dem eine Ermittlung nicht nötig sei: Die mit der Ticketmaster-Übernahme verbundenen Auflagen würden ausnahmslos befolgt. 

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