Vertrauensverlust
Vertragsverlängerung mit den Ländern ungewiss: Steht luca vor dem Aus?
luca im Einsatz. © PantheraLeo1359531 - Eigenes Werk, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=113492254
Schleswig-Holstein und Bremen haben bereits entschieden, die luca-App in ihrem Bundesland künftig nicht mehr zur Kontaktnachverfolgung nutzen zu wollen. Weitere zehn Länder geben an, die Notwendigkeit einer Vertragsverlängerung im Hinblick auf die mögliche Verwendung der öffentlich finanzierten Corona-Warn-App prüfen zu wollen. Das geht aus einer Statista-Infografik hervor:
Pläne zur weiteren Nutzung der Luca-App nach Bundesland (2022), © dpa
Bessere Alternativen?
In allen 13 Bundesländern läuft der Lizenzvertrag zur Verwendung der luca Warn-App zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in Kürze aus. In Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen war eine landesweite Nutzung der App ohnehin nie vorgesehen.
Lydia Hüskens, Sachsen-Anhalts Digitalministerin, spricht sich öffentlich sogar gegen die Luca-App aus, wenngleich nur indirekt. So gibt sie an, dass die Funktionen der Corona-Warn-App ausreichend seien. Der inzwischen enorm erweiterte Funktionsumfang der öffentlich finanzierten App könnte luca überflüssig machen und die Entscheidung der Bundesländer erleichtern.
Prominente Unterstützung
Die luca-App wurde 2021 als Tool zur Datenbereitstellung für die Kontaktverfolgung im Rahmen der Eindämmung der Corona-Pandemie entwickelt und veröffentlicht.
Aufmerksamkeit erregte sie in dieser Zeit in erster Linie durch die prominente Unterstützung durch Fanta 4 Mitglied Smudo alias Michael Schmidt. Smudo hatte sich als "Gesicht" der App gezeigt und scheinbar über die "Fantastic Capital Beteilligungsgesellschaft UG" auch an der Finanzierung der App beteiligt.
Zahlreiche Bedenken
Bereits bei ihrer Veröffentlichung sorgte luca für Kritik: So wurden etwa datenschutzrechtlichen Bedenken laut; den Betreibern wurde vorgeworfen, die Anonymität der Nutzenden nicht zu Genüge zu schützen und die erhobenen Daten nicht ausreichend geschützt zu speichern.
Auch wurde kritisiert, dass oben genannte Bundesländer die App trotz schwerer Mängel ohne ein Vergabeverfahren einkaufte. Inzwischen wurde darüber hinaus bekannt, dass die Mainzer Polizei bei Ermittlungen rechtswidrig auf Daten aus der luca-App zugegriffen hat – ein Vorfall, der das Vertrauen in die App empfindlich angegriffen hat.
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