Sicher zurück zur Normalität
Weiteres Konzept für die schrittweise Öffnung von Veranstaltungen für Publikumsverkehr vorgestellt
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Zwanzig renommierte Expert/innen und Wissenschaftler/innen aus verschiedensten Fachbereichen, unter anderem Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie und Rechtswissenschaften, haben ein neues Konzept (PDF) ausgearbeitet.
Dieses soll es ermöglichen, Zuschauer/innen bei Wiederaufnahme des Veranstaltungsbetriebes wieder sicher und kontrolliert an Kultur- und Sportevents teilnehmen zu lassen. Der Weg zurück zum Kulturalltag soll schrittweise erfolgen und nachhaltig wirken.
Berücksichtigung verschiedener Veranstaltungsformen
Der entwickelte Ansatz bezieht Veranstaltungen in geschlossenen wie offenen Räumen mit ein, ebenso solche mit geringem und großem Publikumsverkehr. Neben Budgetmöglichkeiten werden "Aspekte des Gesundheitsschutzes und insbesondere die Lage in den Kliniken" stets im Blick behalten. Außerdem schreiben die Autor/innen Verantwortungsbewusstsein groß.
Zuerst legen die Verantwortlichen nahe, sogenannte Zielwerte, die derzeit als zentrale Bezugsgrößen für die Bekämpfung des Corona-Virus gelten, anzupassen oder gar abzuschaffen.
Stattdessen sollten die "Auslastung der Krankenhäuser oder die Inzidenz in speziellen Altersgruppen" stärker berücksichtigt werden. So soll beispielsweise die Krankheitslast in medizinischen Einrichtungen darüber entscheiden, ob Freiheitsrechte eingeschränkt werden dürfen oder nicht.
Basismodelle für In- und Outdoor-Events
In einem Basiskonzept erarbeiten die Wissenschaftler/innen eine Strategie, mithilfe derer bestimmte Spielstätten wieder sicher besuchbar gemacht werden sollen.
Für Indoor-Veranstaltungen können dadurch auf Grundlage empfohlener Kriterien 25-30% der Kapazität der jeweiligen Location ausgeschöpft werden, bei Outdoor-Events sogar 40%. Dabei wird streng auf Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen geachtet.
Bei den Basismodellen wird allerdings noch nicht zwischen geimpften und nicht geimpften Besuchern unterschieden.
Steigerung individuell möglich
Zusätzlich weisen die Autor/innen darauf hin, dass auf Grundlage dieser Modelle auch eine höhere Zuschauerzahl denkbar wäre, was jedoch individuell für jede Location geprüft werden müsse. Als Voraussetzung hierfür wird ein "fachärztliches Hygienekonzept" empfohlen, das unter anderem die Belüftungssituation mit einbezieht.
Darüber hinaus enthält das Konzeptpapier ein Maximalmodell, das Veranstalter/innen Schritt für Schritt zur Vollauslastung von Opern, Konzerten und Sportereignissen zurückbringen soll. Das Fundament hierfür wäre die Durchführung von Antigen-Tests beziehungsweise die Vorlage eines Immunitätsnachweises vor der Teilnahme an solchen Events.
Allgemeiner Zuspruch
Sowohl Basis- als auch Maximalmodelle sollen das kollektive Infektionsrisiko verringern und Besucher/innen, Künstler/innen sowie Mitarbeiter/innen im Kultur- und Eventbereich wieder einen sicheren Zugang zur Normalität ermöglichen.
Das Diskussionspapier erhält bereits von mehr als 40 führenden Einrichtungen und Organisationen aus den Bereichen Kultur und Sport Unterstützung.
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