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Stichtag 17. März

Wettbewerbsbehörde hält Sonys Akquise von AWAL für unbedenklich – Indies besorgt

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 18.02.2022

sony kobalt awal

Wettbewerbsbehörde hält Sonys Akquise von AWAL für unbedenklich – Indies besorgt

Sony Headquarters. © mk7, CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons

Die britische Wettbewerbsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) hat die Übernahme des Label Services-Dienstleisters AWAL durch Sony als unbedenklich eingestuft. Indie-Labels reagieren besorgt.

Bei AWAL (Artists Without A Label) handelt es sich um ein britisches Musikunternehmen, das im Bereich Vertrieb und Label Services tätig ist. AWAL bietet Künstler/innen digitalen und physischen Musikvertrieb sowie Dienstleistungen im Bereich Marketing, Analytics, Radio und Sync. Dabei behalten AWAL-Acts die kompletten Rechte an ihrer Musik.

Ein umstrittener Kauf

Im Februar 2021 hat die Kobalt Music Group, damaliger Besitzer von AWAL, einer Übernahme von AWAL durch Sony Music Entertainment zugestimmt. Im Paket enthalten war außerdem eine Agentur für Aufführungsrechte von Kobalt; Sony zahlte insgesamt rund 430 Millionen US-Dollar an Kobalt. 

Die britische Competition & Markets Authority reagierte skeptisch auf den Verkauf und untersuchte den Deal. Grund war die Befürchtung, dass die Verbindung von AWAL mit einem Major wie Sony den Wettbewerb von Independent-Labels beeinträchtigen würde.

Am 11. Februar 2022, gut ein Jahr nach der Ankündigung der Übernahme, hat die CMA diese Bedenken nun in einer vorläufigen Feststellung als nicht gerechtfertigt erklärt und die Akquise vorläufig genehmigt. Jedoch kann noch bis zum 4. März 2022 gegen die Entscheidung eingelegt werden, bevor dann am 17. März die endgültige Entscheidung getroffen wird. 

Stimmen zur Beurteilung der CMA

Die britischen Indies haben bereits angekündigt, Beschwerde gegen die Übernahme einzulegen. So beklagt Paul Pacifico, CEO der Association of Independent Music (AIM), dass die Übernahme von AWAL laut CMA den Wettbewerb der Indies zwar nicht erheblich einschränke, sie aber dennoch dazu führe, dass die Vielfalt der britischen Musikszene langsam ausgehöhlt würde. 

Das Argument Sonys, nachdem selbst ein so erfolgreiches Unternehmen wie AWAL ohne die Übernahme Schwierigkeiten gehabt habe, seine Position zu verteidigen, verdeutliche, dass der Independent-Sektor insgesamt bessere Unterstützung benötige – nicht jedoch weitere Übernahmen durch Majors. 

Auch Helen Smith, die Vorsitzende der Independent Music Companies Association (IMPALA) kündigt in einem Statement auf der IMPALA-Webseite an, dass ihr Verband Beschwerde einlegen wird. IMPALA sei nach wie vor besorgt, dass die Übernahme von AWAL negative Auswirkungen auf den Wettbewerb, auf Künstler/innen und unabhängige Musikunternehmen sowie auf Verbraucherinnen und Verbraucher haben werde. 

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