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Ausblick aufs Future Music Camp 2019

Wie klingen Marken? Robin Hofmann von HearDis! über Audio-Branding mittels Künstlicher Intelligenz

Interview von Florian Endres
veröffentlicht am 14.05.2019

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Wie klingen Marken? Robin Hofmann von HearDis! über Audio-Branding mittels Künstlicher Intelligenz

Robin Hofmann, HearDis!. © HearDis!

Beim Future Music Camp 2019 (16. und 17. Mai) wird Robin Hofmann von HearDis! das Zusammenspiel von Marken und Musik präsentieren. Im Vorab-Interview erklärt er uns Audio-Branding und den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei HearDis!

Backstage PRO: Du bist Mitgründer des Unternehmens HearDis!, das sich auf Audio-Branding konzentriert. Da der Begriff des Audio-Brandings doch ein wenig wenig abstrakt klingt: Könntest du uns vorstellen, was ihr genau macht?

Robin Hofmann: HearDis! macht Marken hörbar. Das bedeutet, dass wir Werte und Merkmale einer Marke in ein hörbares Produkt übersetzen, um das Markenerlebnis aufzuwerten. Wir analysieren also zuerst die Marke, und produzieren daraufhin individuelle Inhalte. Dabei arbeiten wir sowohl mit bestehender Musik als auch mit Stimme bzw. Sprache sowie eher abstrakter Klanggestaltung. 

"KI kann analysieren, worüber zu sprechen schwierig ist"

Backstage PRO: Wie kann künstliche Intelligenz euren Arbeitsprozess vereinfachen und euch beim Audio Branding unterstützen?

Robin Hofmann: Eines der größten Hindernisse in der täglichen Arbeit mit unseren Kunden ist, das subjektive Empfinden von Musik zu kommunizieren bzw. überhaupt, über Musik zu sprechen.

Um das zu lösen nutzen wir selbst entwickelte Algorithmen und Anwendungen, die etwa einen "brand-fit" – das vermutliche Zusammenpassen von Musik und Marke – vorhersagen und die dahinterstehenden Zusammenhänge visualisieren können. 

Das Team von HearDis!

Das Team von HearDis!, © HearDis!

Der Vorteil von KI ist also, dass hier nicht nur unsere Einschätzung und der persönlichen Geschmack des Kunden berücksichtigt werden, sondern es auch eine sozusagen "unabhängige" Einschätzung bzw. Analyse gibt. 

Backstage PRO: Was müssen Künstlerinnen und Künstler oder Bands mitbringen, um als potentiell interessant für eine Marke bzw. deren Image zu erscheinen?

Robin Hofmann: Die wichtigste Voraussetzung ist, natürlich neben einer gewissen musikalischen Qualität, die Authentizität der Künstlerin oder des Künstlers bzw. der Band. Weiterhin bedarf es eines klar kommunizierten Profils bzw. Images – was auch in einem engen Zusammenhang mit der geforderten Authentizität steht. 

Ich kann jedoch nicht bestreiten, dass auch das Glück eine große Rolle spielt: Der Act muss zur richtigen Zeit am richtigen "Ort" sein, um überhaupt entdeckt zu werden.

"Der Markt für Sync wird immer härter"

Backstage PRO: Wie schätzt du das Potential ein, das Synchronisation, also die Nutzung von Songs für Werbe- oder Image-Zwecke, Künstlerinnen und Künstlern bietet – auch in Zukunft?

Robin Hofmann: Der Markt für Sync wird zunehmend härter. Die Konkurrenz für "echte" Bands wächst stetig, da es ein immer größeres Angebot an hochwertigen Library-Angeboten – also genau für diesen Zweck konzipierten Musikstücken – gibt. 

Musikerinnen und Musiker können nicht mehr allein dadurch auffallen, dass sie einen "Hit" geschrieben haben, sondern müssen als Gesamtprodukt überzeugen. Neben ihrem Output zählt also auch das Image und die Fanbase, die eigene Reichweite und das Storytelling der Gruppe. Vereinfacht lässt sich festhalten: Ist die Zielgruppe der Marke identisch mit den Fans eines Acts, dann kann dieser auch überzeugen. 

Backstage PRO: Danke, Robin!

Robin Hofmann beim Future Music Camp 2019

Robin Hofmanns Keynote "Die Zukunft des Audio-Brandings" findet am 17. Mai 2019 von 12 bis 12:30 Uhr in der Jungbuschhalle statt. Das Future Music Camp 2019 ist inzwischen jedoch leider ausgebucht. 

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