Kulturlandschaft schützen
1.000x Festivalkultur: Kleine Festivals fordern klare Rahmenbedingungen für mehr Planungssicherheit
livekomm coronapolitik coronakrise
© Krists Luhaers via Unsplash
Viele Festivalveranstalterinnen und -veranstalter in Deutschland sehnen sich noch immer nach der nötigen Planungssicherheit, um Festivalkultur im Sommer 2021 wieder möglich zu machen: Obwohl der Sonderfonds für Kulturveranstaltungen und das Bundesprogramm Neustart Kultur wichtige Mittel zur Rettung der Festivallandschaft bereitstellen, sind die Probleme vieler Veranstaltenden nicht ausschließlich finanzieller Natur.
Aufgrund der sich ständig ändernden Bedingungen in Bezug auf die Ausrichtung von Festivals während der Pandemie fehlt es den Veranstaltenden schlichtweg an Planungssicherheit: Noch immer fehlt ein klarer Rahmen für die Durchführung von Festivals, noch immer auch nicht klar, wie Tanzen wieder ermöglicht werden soll.
Fehlende Planungssicherheit
Aufgrund dieses Mangels an klaren Rahmenbedingungen fordern die Festivals politische Entscheidungen und vor allem klare Regeln. Dazu Henry Alves, Mitorganisator der "Arbeitsgruppe Niedersächsische Open-Air-Festivals" und "Höme – Für Festivals":
"Trotz der derzeitigen Aufbruchsstimmung sagen jeden Tag weitere Festivals ab. Nicht, da es an finanziellen Unterstützungen fehlt, nicht da es an guten Konzepten mangelt, sondern einzig, da keine Planungsgrundlage vorhanden ist. Seit über einem Jahr setzen sich die Festival-Teams mit stetig verändernden Bedingungen auseinander, finden immer wieder Lösungen und haben auch die Studiendaten auf Ihrer Seite, doch dies wird weiterhin ignoriert."
Alvez fordert die Politik daher auf, entschlossen zu handeln und somit eine klare Grundlage mit der Möglichkeit zum Tanzen zu schaffen, um die Festivals für den Sommer wirklich zu retten!"
Notwendigkeit von Open-Air-Festivals
In einem Statement weisen die mehr als 1.000 kleinen und mittelgroßen Festivals auch darauf hin, dass Open-Air-Veranstaltungen nach den bisherigen Erfahrungen und Studienergebnissen unter Lüftungs- und Flächengesichtspunkten die besten und sichersten Orte für die Austragung von Kulturveranstaltungen darstellen.
Durch professionell organisierte Open-Air-Veranstaltungen könnte privaten Partys entgegengewirkt werden und eine Möglichkeit geschaffen werden, Feiern und Infektionsschutz miteinander zu verbinden. Zudem könnten nur Open-Airs die Kultur mit ihrer langen Wertschöpfungskette von planenden Veranstaltern über ausführende Gewerke bis hin zu auftretenden Künstlern wieder zum Laufen bringen.
Festivalkultur ermöglichen
Mit der Kampagne "1.000x Festivalkultur ermöglichen" wollen die Festival- und Open-Air-Betreiber/innen daher nun auf die integrale Bedeutung von Open-Airs für die deutsche Kulturlandschaft hinweisen. Sowohl für die Lebensgrundlagen und regionale Wirtschaft als auch für den Fortbestand der Kulturlandschaft sei die Durchführung der Open-Airs und Festivals im Sommer 2021 von großer Wichtigkeit.
Die Verbände und Festivals des neu entstandenen Bündnisses fordern daher eindeutige Rahmenbedingungen und Leitlinien, die Sicherheit in Planung und Durchführung geben sowie das Realisieren von Modellprojekten, um einen sicheren Festivalsommer zu ermöglichen.
Ähnliche Themen
Ein europaweiter Lagebericht
Ist der europäische Festivalsommer trotz Corona wieder möglich?
veröffentlicht am 22.06.2021 5
Eine Spritze für die Live-Kultur
Pandemiegerechte Open-Air-Konzerte boomen dank staatlicher Förderung
veröffentlicht am 15.06.2021
Verfrühte Hoffnungen
Lockerungen verschoben: Der englische Festivalsommer 2021 steht auf der Kippe
veröffentlicht am 15.06.2021
Zorn auf die Politik
Keine Perspektive: Fusion Festival 2021 trotz Testkonzept abgesagt
veröffentlicht am 14.05.2021 15