Schockierende Zahlen
64% der britischen Musiker überlegen, ihren Job aufgrund der Pandemie aufzugeben
Viele Musiker überlegen, ihre Karriere aufzugeben. © Wendy Wei
Die von der britischen Online-Plattform Encore in Auftrag gegebene Studie zeigt die Notlage der befragten Musiker deutlich. 64% überlegen, ihren Beruf aufgrund der Coronakrise aufzugeben. 40% haben sich seit März bereits auf einen Job außerhalb der Musikbranche beworden.
Diese Entwicklung würde zu einer extremen Verkleinerung der britischen Musikbranche führen, die jährlich 5,2 Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft beiträgt und knapp 200.000 Menschen beschäftigt.
Hoher Einkommensverlust
Die Studie befragte 569 Musiker, von denen 45% angaben, 80 bis 100% ihres Einkommens durch ihren Beruf als Musiker zu verdienen. Dadurch können sie als professionelle Musiker klassifiziert werden.
Die Anzahl der Live-Auftritte, die Haupteinnahmequelle der meisten Musiker, hat sich seit Anfang der Coronakrise um 87% reduziert. Im Schnitt verloren die Musiker dadurch Einnahmen von 11.300 Pfund (ca. 12.250 Euro). 40% der Befragten haben keinen einzigen Auftritt für die restlichen Monate des Jahres 2020 in ihrem Kalender stehen.
Im Jahr 2019 standen den Musiker durchschnittlich 27 Auftritte für den Zeitraum ab September bevor, in diesem Jahr sind es lediglich zwei für klassische Musiker und fünf für Pop-Musiker.
Hilfe der Regierung
Knapp über 40% der Befragten erhielten Hilfen der britischen Regierung oder Stipendien von Musikorganisationen, die Mehrheit wurde jedoch nicht berücksichtigt und kämpft jetzt damit, über die Runden zu kommen.
Zu den Ergebnissen sagt Encore CEO und Mitgründer James McAulay: "Wir sind uns den Schäden, die die Pandemie am Lebensunterhalt unserer Musiker angerichtet hat, sehr bewusst, aber ich war dennoch schockiert zu sehen, wie wenige Aufträge die meisten Musiker in ihrem 2020 Kalender dann doch haben. Dieses Problem spürt man in der ganzen Branche – von Musikern mit lange bestehenden Label-Verträgen bis zu jungen Künstlern ganz am Anfang ihrer Karriere. Die Regierung muss jetzt handeln um sicherzustellen, dass unsere Musiker nicht zurückgelassen werden."
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