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Das Einhorn im Musikbusiness

Beteiligungsgesellschaft Francisco Partners übernimmt Mehrheitsanteil an Kobalt Music

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 06.10.2022

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Beteiligungsgesellschaft Francisco Partners übernimmt Mehrheitsanteil an Kobalt Music

© rawpixel.com via Pexels

Die Private-Equity Firma Francisco Partners hat eine Mehrheitsbeteiligung von rund 90 Prozent an dem unabhängigen Musikverlag Kobalt Music erworben.

Die Eigentümer der Kobalt Music Group haben einen Mehrheitsanteil an ihrem Unternehmen für rund 750 Millionen US-Dollar an die Beteiligungsgesellschaft Francisco Partners verkauft. Die Beteiligung von Francisco Partners macht nicht weniger als 90 Prozent aus.

Zusätzlich sollen zwei neue Co-Investoren, Matt Pincus' Music und Dundee Partners, Minderheitsbeteiligungen an Kobalt erwerben. Der Kobalt-Gründer Willard Ahdritz soll ebenfalls weiterhin seine Minderheitsbeteiligung an dem von ihm gegründeten Unternehmen behalten. 

Kein neues Gesicht

Francisco Partners ist eine private Equity-Firma, die sich hauptsächlich auf Investitionen in technologiegestützte Unternehmen konzentriert. Francisco Partners ist kein neuer Player im Musikbusiness: 2021 hatte das Unternehmen bereits Native Instruments (Komplete, Maschine, Traktor u.a.) übernommen

Die Private-Equity-Gesellschaft hat im Rahmen des abgeschlossenen Deals nur die aktuellen Vermögenswerte von Kobalt – Kobalt Music Publishing und dessen globale digitale Verwertungsgesellschaft AMRA – übernommen. 

Immense Summe

Bereits 2021 kaufte Sony Music wichtige Geschäftsfelder von Kobalt, nämlich die Musikvertriebssparte AWAL (Artists Without a Label) und Kobalt Neighbouring Rights für 430 Millionen US-Dollar.

Der Gesamterlös für alle Unternehmensteile von Kobalt, also sowohl die von Sony als auch von Francisco Partners erworbenen, beträgt damit ganze 1,2 Milliarden US-Dollar. Wie Music Business Worldwide feststellt, handelt es sich damit bei Kobalt nun um ein sogenanntes Einhorn; ein Startu-up mit einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar, das nicht an einer Börse gehandelt wird.

"Kann mir keinen besseren Investor vorstellen"

Dabei ist festzuhalten, dass – im Gegenteil zu den typischen Einhorn-Buyouts durch größere Unternehmen – das Team von Kobalt auch nach dem Anteilsverkauf zu weiten Teilen beibehalten werden soll. Willard Ahdritz, Gründer und CEO von Kobalt, zeigt sich über den Verkauf erfreut:

"Ich kann mir keinen besseren Investor als Francisco Partners vorstellen, der unsere Vision unterstützt und tief in unsere ehrgeizige Technologieentwicklung und unsere Urheberdienste investiert."

Auch Laurent Hubert, CEO Kobalt, teilt diesen Enthusiasmus: Die Kombination von Francisco Partners' Expertise in Technologie und Kobalts’ "tiefem Verständnis der Musikindustrie" werde sicherstellen, dass Kobalt seine "Reichweite und seinen Einfluss als globaler Musikverlag ausbauen kann". 

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