Drastische Konsequenzen
Sony Music Group zieht sich vollständig aus Russland zurück
Sony Headquarters. © mk7, CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons
Einem Billboard-Bericht wird Sony sich sechs Monate, nachdem das Unternehmen seinen Betrieb in Russland pausiert hat, vollständig aus dem dortigen Markt zurückziehen. Künftig sollen die Interessen des Labels sowie der lokale Katalog von einem russischen Management-Unternehmen betreut werden.
Neues Label bereits gegründet
Grund für die Entscheidung ist der andauernde Krieg gegen die Ukraine, der “durch die verheerenden humanitären Auswirkungen und den sich verschärfenden Sanktionen gegen Russland für den sofortigen Rückzug sorgte”, so ein Statement des Unternehmens.
Geschäftsführerin des neu gegründeten Unternehmens, das die Interessen von Sony vertreten und nur mit lokalen Künstlern arbeiten wird, ist Arina Dmitrieva, die ehemals auch Sony Music Russia leitete. Dass die 40-50 früheren Mitarbeitenden weiterhin eine Stelle beim neuen Label erhalten werden, ist unwahrscheinlich.
Reduzierung der Geschäftsbedingungen
In der Zwischenzeit hat Sony russische Streaming-Dienste gebeten, ihre Veröffentlichungen aus dem Angebot in Russland zu entfernen. Sony ist dabei das erste Musikunternehmen, dass sich vollständig aus Russland zurückzieht. Universal und Warner haben zwar ihren Betrieb in Russland eingestellt, unterstützen die in Russland lebenden Mitarbeiter/innen jedoch weiterhin finanziell.
Vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine handelte es sich bei dem russischen Markt laut IFPI-Bericht um einen der am stärksten wachsenden Märkte der Welt – der Umsatz im recorded music-Bereich lag 2021 bei 328 Millionen Euro; ein Anstieg von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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