Details sind unklar
BMG und KKR gehen Allianz bei Musikverlagsrechten ein
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender Bertelsmann (Mutterunternehmen von BMG). © Bertelsmann
Das Ziel der Allianz ist laut BMG und KKR, Künstlerinnen und Künstlern, Songwritern und anderen Inhabern von Musikrechten dabei zu helfen, den Wert ihrer Werke und Songkataloge zu steigern.
Dabei wollen die Kooperationspartner ihren Kunden beides bieten: Jahrelange Erfahrung im Katalog- und Rechtemanagement sowie Finanzmittel, die Transaktionen aller Größenordnungen möglich machen sollen.
Was für eine Art von Allianz?
Diese Entscheidung bedeutet jedoch nicht, dass die BMG Teile der KKR erwirbt oder dass ein Joint Venture zwischen den beiden Unternehmen gegründet wird. Was genau die Allianz beinhaltet, ist unklar. Man kann nur spekulieren, dass KKR die Finanzmittel bereitstellt und BMG die musikwirtschaftliche Kompetenz beisteuert.
Die dürftigen Informationen der Pressemitteilung bezüglich des Inhalts der Allianz stehen jedenfalls in seltsamen Gegensatz zu den wortreichen Verlautbarungen der Verantwortlichen. Auch ist nicht klar, wie genau Künstler von der Allianz profitieren sollen.
Wachstumschance
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, dem Mutterunternehmen von BMG, sieht die neue Allianz als wichtigen Schritt im Musikbusiness:
"BMG und KKR können künftig gemeinsam Chancen für Zukäufe von größeren Musikrechtepaketen nutzen. Zusammen mit KKR sind wir bestens positioniert, um Rechteeignern attraktive Angebote zu machen."
Der Unternehmer erinnert außerdem daran, dass die beiden Firmen schon in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet haben. Auch BMG-CEO Hartwig Masuch ist überzeugt von dieser Entscheidung, da die frühe Partnerschaft mit KKR sein Unternehmen enorm weitergebracht habe und es in der Zukunft gewiss nicht anders aussehen werde:
"Die erneute Zusammenarbeit mit KKR bietet Rechteinhabern nun ein kapitalstarkes, finanziell nachhaltiges Zuhause für ihre Musik-Assets und die Gewissheit, dass ihre Songs und Aufnahmen professionell und respektvoll gemanagt werden."
Zahlreiche Deals in der Vergangenheit
KKR hat zur früheren Investition in BMG bereits in bekannte Musikunternehmen wie Gibson Brands und Alpha Theta (auch bekannt als Pioneer DJ) investiert. Auch in den digitalen Medien verfügt die Firma über die nötige Erfahrung, beispielsweise durch Investitionen etwa in ByteDance (TikTok).
BMG schloss vor allem in der Zeit zwischen 2009 und 2017 einige wichtige Deals ab, beispielsweise mit Chrysalis, Crosstown, Cherry Lane, Bug und R2M sowie im Recorded-Bereich mit Sanctuary, Mute, Skint/Loaded und Strictly Rhythm. Dazu kamen die Labels Infectious, Vagrant, S-Curve, Rise und BBR Music Group. Am aktivsten im Musikbusiness war das Tochterunternehmen von Bertelsmann während der Zeit der Beteiligung von KKR.
Jüngste Entwicklungen
Zu den jüngsten Erfolgen der KKR zählt der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am Musikkatalog des Leadsängers von OneRepublic, Ryan Tedder im Januar 2021. Im selben Monat gab BMG den vollständigen Erwerb aller Anteile des Fleetwood Mac-Mitbegründers Mick Fleetwood an den Aufnahmen der Band bekannt.
Wie es in den nächsten Monaten mit der neuen Allianz weitergehen wird, wird sich zeigen. Was es mit Musikverlagsdeals genau auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
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