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Für Künstler, die durchs Raster fallen

Corona-Krise: Bayern unterstützt KünstlerInnen mit 1000 Euro monatlich

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 21.04.2020

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Corona-Krise: Bayern unterstützt KünstlerInnen mit 1000 Euro monatlich

Ministerpräsident Dr. Markus Söder, MdL. © Bayern.de

Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder verspricht, Künstlerinnen und Künstlern in der Krise mit 1000 Euro zu unterstützen. Neben Baden-Württemberg ist Bayern damit das einzige Land, das bisher Pauschalzahlungen für Künstler/innen gewährt.

In der zweiten Regierungserklärung zur Corona-Pandemie am 20. April 2020 stellte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CDU) fest, dass Küntlerinnen und Künstler bisher durch das Raster der bestehenden Hilfen fallen.

Um den gut 30.000 Künstler/innen, die in Bayern in der Künstlersozialkasse (KSK) organisiert sind, zu helfen, versprach Söder nun finanzielle Unterstützung in Höhe von 1000 Euro monatlich. Die Zahlungen sind auf drei Monate begrenzt. 

Ausfälle entschädigen

Bayern ist damit das zweite Bundesland nach Baden-Württemberg, das eine direkte Hilfe für Künstlerinnen und Künstler einführt. Die restlichen Bundesländer orientieren sich an den Maßgaben der Bundeshilfe – was für Freiberufler/innen, gerade im Kreativbereich, ein Problem darstellt. Dazu Gerald Mertens, Geschäftsführer der der Deutschen Orchestervereinigung:

"Die Bundeshilfe wird nur für Liquiditätsengpässe bei Betriebsausgaben gezahlt. Ausgebliebene Auftrittshonorare werden nicht berücksichtigt, obwohl sie den Großteil der krisenbedingten Ausfälle ausmachen. Hier ist ein rasches Nachjustieren erforderlich."

Mertens verweist außerdem auf den Vorschlag der Wirtschaftsministerkonferenz an die Bundesregierung: Diese stimmte bereits am 7. April 2020 einstimmig für einen monatlichen monatlichen Pauschalbetrag für Soloselbständige, der auf Basis von nachgewiesenen coronabedingten Umsatzeinbrüchen für maximal drei Monate gewährt wird. 

Schnelle Nachbesserung gefordert

Auch der Deutsche Kulturrat fordert die Bundesregierung auf, den Vorschlag der Wirtschafsministerkonferenz schnellstmöglich umzusetzen. Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, appelliert:

"Nach den Beschlüssen der Bundesregierung zum Verbot von Großveranstaltungen muss von einem Stillstand des Konzertlebens bis mindestens zum Sommer ausgegangen werden. Wenn jetzt nicht unbürokratisch den Soloselbständigen geholfen wird, entstehen für diese Kulturschaffenden existenzielle Notlagen und unser Kulturleben wird auf Jahre hinaus nachhaltigen Schaden erleiden."

In einem offenen Brief an den Wirtschaftsminister verleiht der Musikrat der Forderung noch einmal Nachdruck. 

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