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Mach dich erkennbar und binde deine Fans

Die Band als Marke: Tipps zum Markenbranding für Musiker

Tipps für Musiker und Bands von Theo Müller
veröffentlicht am 20.05.2015

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Die Band als Marke: Tipps zum Markenbranding für Musiker

B(R)AND: Deine Band als Marke. © kbuntu / 123RF

Heutzutage musst du als Musiker mehr als nur deine Musik im Griff haben. Für wachsenden Erfolg musst du vor allem bekannt werden, denn je mehr Leute deinen Namen, deine Künstlerpersönlichkeit und deine Musik kennen, desto mehr werden zu deinen Fans werden! In diesem Artikel erfährst du einige Tipps, wie du dich oder deine Band zur Marke aufbaust.

Unter einer Marke versteht man die Gesamtheit aller Dinge, die dich als Musiker- und Künstlerpersönlichkeit ausmachen. Das Markenbranding sind die verschiedenen Techniken und Möglichkeiten diese Marke – und damit dich – berühmt zu machen.

Teil 1

Los geht´s mit der Marke an sich: Dein Musikprojekt

Egal ob du nun Solomusiker bist oder in einer Band spielst, das Projekt, mit dem du an die Öffentlichkeit trittst und mit dem du berühmt werden willst, ist dein Musikprojekt. Viele Musiker arbeiten in mehren Projekten, was natürlich eine super Sache ist. Wichtig ist nur, dass du jedes Projekt einzeln und individuell betrachtest und die hier vorgestellten Tipps passend darauf anwendest.

Der Name

Schon bei dem Namen deines Projektes wird es richtig kompliziert. Der Name ist das, worüber jeder reden wird und unter dem dich jeder suchen und finden wird.

→ Es muss dem zukünftigen Fan einfach sein dein Projekt zu finden. Also muss der Name einprägsam genug sein und dennoch ein passender Begriff sein, der zu deiner Musik und deinem Image passt.

Mach ein Brainstorming mit allen möglichen Begriffen, die dir bei deiner Musik einfallen. Lass auch Freunde und Bekannte mitmachen. Der Blick von außen hilft hier immer mehr als der eigene. Lass dich auch von Filmen, Büchern und der Zeitgeschichte inspirieren. Hauptsache es ist eine Verbindung zu dir und deiner Musik vorhanden.

  • Vermeide Namen, die es schon gibt oder die zu allgemein sind.
  • Suche im Netz, ob und wie es deinen Wunschnamen schon gibt. Gibt es viele Treffer mit diesem Namen oder sind sogar große Firmen oder Produkte danach benannt, dann such einen anderen. So vermeidest du markenrechtliche Probleme und dass dein Name untergeht. Lies auch nach, was du bezüglich der Namensrechte beachten solltest.
  • Prüfe, ob du entsprechende Domains und Facebook-Künstlerseiten noch nutzen kannst und sichere sie dir dann so schnell wie möglich.
  • Abkürzungen aus einzelnen Buchstaben sind ebenfalls eher schlecht, da sie sehr austauschbar sind und selten ein Bild transportieren, sprich einfach keine Geschichte erzählen.
  • Der Name deines Projektes sollte auch einfach und schnell auszusprechen sein, so dass er auch bei mündlicher Kommunikation nicht untergeht und jeder weiß wovon geredet wird.
  • Wenn du eine Geschichte zu deinem Namen hast, hilft das auch. Menschen lieben Geschichten und erzählen sie gerne weiter. Wenn deine Geschichte und dein Name so weiter erzählt werden, hast du schon viel gewonnen.

Ein interessantes Beispiel für einen schlechten Künstlernamen lieferte übrigens Prince, der sich von 1993 bis 2000 umbenannte, nämlich zu einem unaussprechlichen Symbol, was ungefähr so aussah: O(+>

Niemand wusste mehr so richtig wie er von Prince reden sollte und letztendlich sagte dann doch jeder so was wie „der Künstler, der früher mal Prince hieß“. Irgendwann hat Prince den Fehler eingesehen und sich wieder umbenannt.

Das ganze tat Prince als Trotzreaktion gegenüber seines Labels Warner Bros. Records, da er sich von dem Label ungerecht behandelt gefühlt hatte. Im Nachhinein ist das zwar eine nette Geschichte, half aber nur wenig und war im Endeffekt auch nur von einem bereits reichen und erfolgreichen Musiker wie Prince machbar, ohne mit dieser Namenlosigkeit komplett unter zu gehen.

Das Logo

Nun geht das darum deinen Namen mit einem optischen Merkmal zu verknüpfen.

→ Um so mehr Sinne du ansprichst, um so mehr wirst du den Leuten auch im Gedächtnis bleiben. Ein wiedererkennbares Symbol, sprich dein Logo, ist dabei unverzichtbar.

Wo du bei dem Namen noch auf deine eigene Kreativität und die deiner Freunde zurückgreifen konntest, wirst du nun externe Hilfe brauchen. Das Logo muss natürlich gut aussehen, aber vor allem benötigst du es auch für die weitere Verwendung in den passenden Dateiformaten. Das sind Dinge bei denen dir Profis helfen sollten. Wer sich etwas umschaut wird Möglichkeiten finden, zu moderaten Preisen ein gutes Logo zu bekommen. Unglaublich wichtig ist es, hierfür ein klares Briefing zu geben, sprich deine Vorstellung des Logos schriftlich exakt zu formulieren. Eine handgezeichnete Skizze hilft da auch weiter.

Was die Gestaltung des Logos angeht, muss auch hier das richtige Mittelmaß zwischen einem einfachen, eingängigen Symbol und einer Verknüpfung zu deiner Musik und deinem Image gefunden werden. Sei hier vorsichtig, um nicht zu sehr in die Klischeefalle zu geraten. Schau dir mal Logos von Metalbands an, die sehen meist alle gleich aus. Da weiß zwar jeder, dass die Band wohl Metal spielt (was sowieso meist recht offensichtlich ist), doch ist da nicht viel eigenständiges dabei, was das Logo einzigartig macht.

Äußerliche Markenzeichen

Kommen wir nun zu deinem persönlichen Auftreten, zu dem was dich äusserlich ausmacht und wie du damit immer wieder zu erkennen bist. In erster Linie ist das für Musiker die Art sich zu kleiden und sich entsprechend auf der Bühne, in Musikvideos, in Interviews und auf Promofotos zu präsentieren.

→ Du musst deinen individuellen Stil finden , der zu deiner Musik und zu deinem Image passt, finden. Vor allem musst aber eins: Diesem Stil treu bleiben und damit unaufhörlich präsent sein.

Wenn du dir zum Beispiel als optisches Markenzeichen einen bunten Partyhut ausgesucht hast, musst du diesen immer und bei jeder Gelegenheit tragen, bei der du als Künstler in der Öffentlichkeit auftrittst. Die Leute prägen sich durch diese ständige Wiederholung dieses Merkmal ein und werden dich daran immer wieder erkennen und darüber sprechen.

Neben der Art sich kleiden, können auch spezielle eigene Redewendungen, Farben und vieles mehr Teil deiner äußerlichen Markenzeichen sein.

 

Teil 2

Präsentation und Markenkommunikation

Nachdem du nun die eben beschriebenen Markenmerkmale für dein Projekt erarbeitet hast, geht es nun ans Eingemachte: Das Ganze auch unter die Leute zu bringen.

Deinen Namen und dein Logo kommunizieren

Jeder soll deinen Namen kennen!

  • Erwähne bei jedem Auftritt den Namen deines Musikprojektes. Mindestens am Anfang des Gigs und am Ende.
  • In sozialen Medien nutzte Hashtags.
  • Binde dein Logo hier überall ein, ob in Youtube Videos oder als Wasserzeichen auf Bildern von Konzerten.
  • Auf der Bühne muss das ganze Konzert über dein Name und Logo zu sehen sein.

Du kannst dir ein großes Banner machen lassen, was hinter dir auf der Bühne auf gehangen wird. Praktischer für kleinere Bands sind allerdings so genannte Roll-Up Displays. Die Dinger kosten fertig bedruckt so um die 150 Euro, sind einfach und schnell aufzustellen und zu transportieren, vor allem aber in kleinen Locations sind sie super praktisch wegen ihrer geringeren Größe.

Lass die Leute dich finden

Sei im Internet präsent!

  • Eine eigene Homepage ist Pflicht. Sie soll deine Marke präsentieren. Achte darauf, dass überall dein Logo zu sehen ist und das auf allen Bildern und Videos deine äußerlichen Markenzeichen stimmen. Hier stehen weitere 10 Dinge, die auf eurer Webseite nicht fehlen dürfen.
  • Eine Facebook-Künstlerseite ist ebenfalls Pflicht. Achte hier auch die Hashtags, dein Logo und natürlich auch bei allem was du postest, dass deine äußerlichen Merkmale damit ebenso transportiert werden.
  • Ohne einen Youtube-Kanal geht auch nichts. Eine kleine Handkamera und eine einfache Videobearbeitungsoftware reichen schon aus, um Videos von Auftritten und Backstage Eindrücke an die Fans weiter zu geben. Auch hier gilt, du wirst es dir schon denken können, achte auf das Logo und die äußerlichen Merkmale!

Erwähne diese Seiten auch bei deinen Auftritten und Interviews und lade die Leute dazu ein, dich zu liken, deinen Kanal zu abonnieren und deine Website zu besuchen.

Ob du auch bei Instagram, Twitter, Google+ und anderen sozialen Netzwerken aktiv bist, hängt davon ab, ob diese Plattformen für deine Zielgruppe überhaupt relevant sind und wie viel Arbeit du überhaupt die Betreuung deines digitalen Auftritts stecken willst, das kann nämlich schnell sehr umfangreich und zeitfressend sein. Einige Einsteiger-Tipps liefert dir dieser Social Media Guide.

Kontinuität

Bleib am Ball! Der Aufbau einer Marke dauert oft jahrelang.

Du musst dauerhaft und kontinuierlich daran arbeiten, dich und deine Marke zu präsentieren. Hast du einmal die oben beschriebenen Punkte erarbeitet, setze sie um und ändere sie nicht. Nur wenn du eine Markenstrategie konsequent umsetzt, wird die Marke auch bekannt werden. Lass dich nicht von Unsicherheiten und einem nur langsam eintretenden Erfolg entmutigen.

Beim Markenbranding ist es wichtiger einen vielleicht nicht hundertprozentig perfekten Weg ungebremst durchzusetzen, als ihn immer wieder zu ändern und anzupassen und damit die Leute zu verwirren oder bereits aufgebaute Erfolge zunichte zu machen.

Um so besser dein Markenbranding vorbereitet ist, um so besser werden sich damit in Zukunft auch Erfolge einstellen.

Euer Feedback

Was hast du noch für Tipps und was sind deine Erfahrungen? Lass sie uns wissen und poste sie hier als Kommentar!

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