Das bunte Kulturleben erhalten
Finanzminister Scholz verspricht neue Corona-Hilfen für den Kulturbereich
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). © Bundesministerium der Finanzen / Photothek / Thomas Koehler
In der am 28. Januar 2021 erscheinenden Ausgabe von "Politik & Kultur", der Zeitschrift des Deutschen Kulturrates, verspricht Bundesfinanzminister Olaf Scholz in einem Interview, sich während der Corona-Pandemie weiterhin für den Kulturbereich einzusetzen und gibt Einblick in neue Hilfsprogramme.
Mehr Unterstützung für Kultur- und Kreativwirtschaft
Scholz verspricht in dem Interview, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft noch mehr Unterstützung erhalten soll, da sie es bis zur erreichten Herdenimmunität weiterhin schwer haben wird. Konkret werde die Überbrückungshilfe III besondere Hilfen für den Kultursektor enthalten. Dazu Scholz:
"Wenn ein Event ausfällt, können die entstandenen Kosten übernommen werden. Und Abschreibungen werden bis zu 50 Prozent als förderfähige Kosten bei der Überbrückungshilfe berücksichtigt".
Außerdem arbeite das Bundesfinanzministerium an einem neuen Hilfsfonds, von dem sowohl kleinere als auch größere Kulturveranstaltungen profitieren sollen. Konkret erklärt Scholz:
"Wir wollen kleinere Kulturveranstaltungen finanziell fördern, die aufgrund von Hygienevorgaben mit deutlich weniger Publikum stattfinden müssen und sich sonst nicht rechnen würden. Das zweite Element ist ein Fonds als eine Art Versicherung für größere Kulturveranstaltungen."
Diese Versicherung solle einspiringen, falls eine Veranstaltung geplant und organisiert wird, dann wegen Corona jedoch wider Erwarten abgesagt werden muss.
Ausdauernder Einsatz für Kulturbranche
Der Bundesfinanzminister verspricht, sich weiterhin dafür stark zu machen, dass mittelfristige Folgen der Pandemie sich in Grenzen halten. Es gehe darum, das Kulturleben zu erhalten, das Deutschland bereichert.
Scholz drückt gegenüber "Politik & Kultur" aus, dass die Wirksamkeit der Hilfsprogramme ständig überprüft und – falls möglich – angepasst würde. Gleichzeitig könne die Entwicklung der Pandemie unmöglich vorausgesagt werden, sodass Scholz die Kosten nicht beziffern möchte. Stattdessen gibt er die Zusage, dass die Regierung alles tun werde, um gemeinsam vernünftig durch diese schwere Zeit zu kommen.
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