GVL erzielt 2020 trotz Pandemie höhere Erträge als erwartet

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) hat ihren Jahresabschluss für 2020 präsentiert. Daraus geht hervor, dass die Verwertungsgesellschaft ihr Jahresergebnis trotz Corona-Pandemie überraschend steigern konnte.

Das Jahresergebnis der GVL liegt mit 216,1 Millionen Euro etwa drei Prozent über dem Jahresergebnis von 2019 (215,5 Millionen Euro). Das ist deutlich besser, als zu Beginn der Corona-Pandemie geschätzt wurde.

Die GVL stellte die Ergebnisse auf der Gesellschafter- und Delegiertenversammlung (GuDV) am 22. Juni 2021 vor.

Überblick

Die Einnahmen in Bereich Öffentliche Wiedergabe waren 2020 erwartungsgemäß stark rückläufig, was an den coronabedingten Schließungen von Clubs, Restaurants, Hotels und vielen anderen Betrieben liegt.

Auch die Sendevergütung der privaten Radio- und Fernsehveranstalter waren rückläufig. Diese Rückgänge konnte jedoch über einen Zuwachs der Einnahmen aus der Privatkopievergütung vollständig kompensiert werden.

Die genauen Zahlen

Im Bereich der Vervielfältigung verbuchte die GVL ein massives Wachstum, da die Verkaufszahlen von Computern während des Lockdowns massiv anstiegen. Das hatte zur Folge, dass die Erlöse in diesem Bereich 92,1 Millionen Euro erreichten, ein Anstieg um 26,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (72,6 Millionen Euro)

Im Bereich der Sendevergütungen erlöste die GVL 86,3 Millionen Euro gegenüber 88,4 Millionen Euro im Jahr 2019, ein Rückgang um 2,4 Prozent. Grund dafür sind die durch Corona gesunkenen Werbeeinnahmen der privaten Sender. Die Vergütungen der GVL in diesem Bereich basieren auf dem Volumen dieser Werbeeinnahmen.

Die Erträge des Bereiches Öffentliche Wiedergabe fielen um 15,8 Millionen Euro auf 26,5 Millionen Euro. Aufgrund pandemiebedingter Schließungen der Restaurants und Geschäfte sowie der kulturellen und sportlichen Veranstaltungsorte hat sich hier der Ertrag um 37,4 Prozent verringert.

In allen anderen Bereichen ist die Ertragslage der GVL stabil und liegt damit im Rahmen der Erwartungen.

Verwaltungsaufwand

Der GVL-eigene Verwaltungsaufwand ist vor Abschreibungen und Kosten für die Pirateriebekämpfung mit 23,0 Millionen Euro leicht gegenüber 21,3 Millionen Euro im Vorjahr gestiegen. Aufgrund gestiegener Verwaltungskosten lag der Kostensatz mit 10,7 % um 0,8 %-Punkte über dem Vorjahresniveau.

Dabei stiegen die Kosten für eigenes Personal einschließlich der Sozialabgaben um 1,9 Millionen Euro. Dies resultiert aus der bereits 2019 begonnenen Strategie, Projekte verstärkt zu geringeren Kosten durch eigene Mitarbeiter durchzuführen.

Ziel der GVL im Corona-Ausnahmejahr war, ein Höchstmaß an Vergütungen für ausübende Künstler/innen und Hersteller/innen bereitzustellen. Dabei hat die Verwertungsgesellschaft im Jahr 2020 um die 283,3 Millionen Euro an ihre Berechtigten ausgeschüttet.

Der Transparenzbericht der GVL ist hier einsehbar.

Erste Sitzung mit neu gewählten Delegierten

Im Rahmen der Versammlung wurde zudem Detlev Tiemann, Sänger im Chor der Hamburgischen Staatsoper, im Amt des Vorsitzenden bestätigt.