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Die eigene Relevanz bezeugen

"Investing In Music": Dachverband der Tonträgerhersteller legt Branchenreport zur Newcomerförderung vor

News von Markus Biedermann
veröffentlicht am 05.12.2014

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"Investing In Music": Dachverband der Tonträgerhersteller legt Branchenreport zur Newcomerförderung vor

Branchenreport "Investing In Music". © IFPI

Ein aktueller Report der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) will zeigen, dass Musikfirmen ein Viertel ihrer Einnahmen direkt in neue Talente investieren. So blieben sie "die wichtigsten Investoren beim Aufbau langfristiger Musikerkarrieren".

Dabei darf man "Investing in Music" deutlich erkennbar als Dokument verstehen, mit dem sich die Mitglieder der IFPI und des WIN (Worldwide Independent Network), das ebenfalls an der Erstellung der Studie beteiligt war, ihre eigene Relevanz bezeugen. So heißt eine der Schlussfolgerungen dann auch, dass "Musikfirmen auch im Zeitalter von Social Media als Partner der Künstler gefragt sind".

Dementsprechend deutlich wird Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie, der genau in diese Richtung argumentiert, wenn er sich in der Pressemeldung zum Report gegen Vorwürfe wendet, dass nicht mehr genug in die musikalischen Zöglinge invesiert werde:

„Es heißt immer wieder, Musikfirmen verlören an Bedeutung, weil im Zeitalter von Social Media Künstler ihre Produktionen am liebsten durch Crowdfunding zunehmend sowohl selbst finanzieren als auch selbst vermarkten wollten. Die aktuellen Zahlen besagen das Gegenteil."

Haste mal ne halbe Million? Oder zwei?

Um diese Zahlen für den Report zu ermitteln, wurden von der IFPI Auskünfte zu den Investitionen von Musikfirmen zusammengetragen, darunter die A&R-Ausgaben (z.B. Vorschusszahlungen, Aufnahme- und Videokosten, Aufwendungen für den Tour-Support) sowie Marketingausgaben (inklusive TV-Werbung, Kooperationen, Online-Marketing oder Promotion).

Haste mal ne halbe Million?

Demnach benötigt man mindestens 500.000$ an Investitionen, um einen neu unter Vertrag genommenen Act am Markt zu platzieren –  manchmal sogar mehr als 2 Millionen Dollar. Insgesamt hätten die IFPI-Labels 4,3 Milliarden US$ und damit insgesamt 27 Prozent all ihrer Einnahmen in das Talent-Scouting sowie die Entwicklung und die Vermarktung neuer Künstler gesteckt.

In dem Report heißt es außerdem weiter, dass die Künstler selbst kein hohes finanzielle Risiko zu tragen hätten. Die Ausgaben zu deren Förderung seien durch die potenziellen Tonträger-Einnahmen gedeckt bzw. würden mit diesen verrechnet. In den meisten Fällen müssten Künstler auch kein Geld zurückzahlen, wenn sie den erwarteten Break Even nicht erreichten. "The burden of risk lies with the record company", lautet das zugehörige Statement.

Fallstudien

Neben weiterem Zahlenmaterial liefert der Report eine Reihe von Fallstudien zur Partnerschaft von Musikfirmen und Künstlern, darunter Ed Sheeran, 5 Seconds of Summer, Lorde, MKTO, Negramaro, Nico & Vinz, Pharrell Williams und Wie Li-An.

Das vollständige PDF der IFPI-Studie "Investing In Music" (11mb) lässt sich hier herunter laden.

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