Kann das Werk einer Künstlichen Intelligenz urheberrechtlichen Schutz beanspruchen?

Wer kann eigentlich die Autorschaft für die von Künstlicher Intelligenz geschaffenen Werken beanspruchen? Das US-Patentamt sucht derzeit den Input der Bevölkerung, um dieser Frage und anderen Fragen zum Thema auf den Grund zu gehen.

Das US-amerikanische Patentamt (United States Patent and Trademark Office, USPTO) fragt die Bevölkerung im Federal Register (FR), dem Amtsblatt der Bundesregierung der USA, nach deren Einschätzungen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Copyright. 

KI – ein komplexes Thema 

Das Patentamt möchte beispielsweise wissen, ob eine KI für ein von ihr ohne menschliche Hilfe geschaffenes Werk, etwa ein Musikstück, die Autorschaft beanspruchen kann, oder ob Copyright-Schutz nur dann möglich ist, wenn ein Mensch in den Entstehungsprozess involviert ist. 

Weitere Fragen sind beispielsweise, ob das Unternehmen, das die KI darauf "trainiert", ein bestimmtes Produkt herzustellen, die Rechte an den produzierten Werken besitzt und ob die Personen, mit deren Werken die KI trainiert wird, Anspruch auf Entlohnung haben. Daraus ergibt sich dann auch die Frage, ob ein von einer KI geschaffenes Werk bestehendes Urheberrecht verletzten kann.

Aktuelle Fragen

Was sich im ersten Moment vielleicht abstrakt anhört, besitzt im Hinblick auf die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz durchaus Relevanz: Das Plattenlabel Warner hat Anfang 2019 den Algorithmus hinter der App "Endel" unter Vertrag genommen und plant 20 Alben der Software zu veröffentlichen; der YouTube-Kanal "Dadabots" bietet mit "Relentless Doppelganger" seit April 2019 kontinuierlich selbst erzeugte Death Metal-"Songs".

Die Bekanntmachung des USPTO findet sich hier als PDF. Einen Überblick zum Thema "KI im Musikbusiness" haben wir hier für euch verfasst.