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Gespaltene Meinungen

Koalitionsvertrag stößt in der Veranstaltungswirtschaft auf geteiltes Echo

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 29.11.2021

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Koalitionsvertrag stößt in der Veranstaltungswirtschaft auf geteiltes Echo

Prof. Jens Michow ist geschäftsführender Präsident des BDKV. © BDKV

Die Veröffentlichung des Koalitionsvertrages der angehenden Regierungsparteien stößt bei den Mitgliedern des Forums Veranstaltungswirtschaft auf geteilte Meinungen. Die Kulturveranstaltenden begrüßen den Vertrag, während der B2B-Bereich sich vernachlässigt sieht.

Das Forum Veranstaltungswirtschaft gibt in seiner Pressemitteilung vom 26. November 2021 (PDF) bekannt, dass der Koalitionsvertrag der zukünftigen Regierungsparteien unter den Mitgliedern des Forums zu sehr geteilten Reaktionen führte.

So seien lediglich die Kulturveranstalter zufrieden. Diese begrüßen, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft einen eigenen Ansprechpartner in der Regierung erhalten soll und dass Musikclubs zukünftig als Kulturorte behandelt werden sollen. Die internationale Kulturpolitik würde somit gestärkt werden. Auch die angekündigte Fortführung der Neustart Kultur-Programme stößt auf positive Resonanz.

B2B-Bereich enttäuscht vom Vertrag

Anders sieht es jedoch beim B2B-Bereich der Branche aus, zu dem Kongresse, Tagungen, Ausstellungen und Firmenevents sowie der gesamte Dienstleistungssektor der Veranstaltungswirtschaft zählen.

Dieser stellt fest, dass der Wirtschaftszweig der Veranstaltungstechnik sowie der wirtschaftlich besonders bedeutende Messebereich keine Erwähnung im Koalitionsvertrag finden.

Ebenso bedauerlich sei es, dass eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III und der Neustarthilfe Plus nicht geplant zu sein scheint. Auch eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes suche man im Vertrag vergeblich.

Anmerkung der Redaktion: Entgegen der Aussagen des Forums Veranstaltungswirtschaft betont der Koalitionsvertrag die Absicht, die Neustarthilfe Plus "solange wie benötigt" fortzuführen (Siehe dazu S. 69 des Koalitionsvertrags (PDF)). 

Nichtsdestotrotz könne der Wirtschaftszweig dem Vertrag auch positive Elemente entnehmen. Dazu zählen zum Beispiel die vorgesehene Ermöglichung flexiblerer Arbeitszeitmodelle und die finanzielle und strukturelle Unterstützung der Kommunen.

Gemeinsames Hoffen

Alle Verbandsvertreter/innen hoffen derweil, dass die oder der vorgesehene Beauftragte für Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur die Interessen der Kulturveranstalter, "sondern auch der übrigen Veranstaltungsmärkte hinreichend im Fokus haben wird".

Schließlich sei die Branche der entscheidende Motor, ohne dessen Antriebskraft auch der Kulturbetrieb nach den vielen Monaten des Stillstands nicht wieder auf die Beine kommen werde.

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